Der Absturz von Fabio Quartararo in der MotoGP-Saison 2022 ist besorgniserregend. Doch das liegt mitnichten an den Fahrkünsten des amtierenden Weltmeisters. Vielmehr schaffte es Yamaha in den ersten Rennen des neuen Jahres nicht, ihm ein konkurrenzfähiges Bike zu bieten.

Der Große Preis von Amerika in Austin bot eine weitere Offenbarung dieses Umstandes. Quartararo konnte als einziger Yamaha-Pilot unter die ersten Zehn fahren. Quartararos Fazit: "Ich war glücklich in Austin Siebter zu werden, so lächerlich das klingen mag." Der 23-Jährige erlaubte sich einen weiteren Seitenhieb an seinen Hersteller: "Im letzten Jahr wurde ich Weltmeister und nun muss ich mit so einem Ergebnis glücklich sein. Das zeigt, dass wir unbedingt Upgrades brauchen."

Keine Yamaha-Upgrades in Portugal

Doch zum Europa-Auftakt an diesem Wochenende beim Großen Preis von Portugal sind noch keine Updates an der YZR-M1 geplant. "Im Moment habe ich keine Neuigkeiten in diese Richtung", so Quartararo. Seit einiger Zeit kursieren bereits Wechselgerüchte rund um den Franzosen. Vor allem mit Honda wurde er in den letzten Wochen mehrmals in Verbindung gebracht. Aber so sehr er sich auf über sein Bike beschwert, noch will Quartararo die Saison nicht abschreiben. Er baut seine Hoffnung auf eine Titelchance auf dem noch anstehenden Rennkalender.

Der Vorjahres-Sieger des Portugal-GPs hofft, dass die Aufholjagd bereits an diesem Wochenende beginnen kann. "Ich denke uns liegt diese Strecke nicht schlecht, da es hier guten Grip gibt", sagt er. Doch auch in der Algarve hängt die Yamaha-Performance am seidenen Faden der Streckenposition. Sobald sie einmal im Verkehr hängt, ist die Yamaha traditionell eine stumpfe Waffe.

Quartararo hofft auf Spanien & Frankreich: Brauchen Podien

Nach dem Europa-Auftakt in Portimao steht der Große Preis von Spanien an in Jerez an, eine Strecke die der Yamaha wir auf den Leib geschneidert ist. Anschließend folgt Mitte Mai der Frankreich-GP auf dem Bugatti Circuit in Le Mans, der ebenfalls der M1 entgegenkommt. "Auf dieser Strecke besteht für uns eine 50/50-Chance", sagte Quartararo in Bezug auf das Algarve-Wochenende, "aber die nächsten Rennen in Jerez und Le Mans finden auf für uns wichtigen Strecken statt".

Der zweifache Jerez-Sieger betont: "Wenn wir um die Weltmeisterschaft kämpfen wollen, sind Fehler nicht erlaubt. Auf dieser Art von Strecken müssen wir deshalb auf dem Podium landen und dürfen nichts falsch machen". Bislang beendete Quartararo nur den verregneten GP in Indonesien unter den ersten 3. In den anderen drei Saisonläufen kam er nicht über die Ränge 9, 8 und 7 hinaus.

Keine Planänderung: Alles auf Qualifying

Da die Yamaha auf der Geraden schon seit Jahren leistungsmäßig massiv hinter der Konkurrenz hinterherhinkt, muss der achtfache GP-Sieger auf einer Runde die Kohlen aus dem Feuer holen. Die Herangehensweise an ein Rennwochenende ändert sich deshalb nicht. "Mein Plan im Qualifying bleibt es zu pushen, was das Zeug hält. Einen besseren Plan gibt es nicht und es ist der einzige Weg, wie ich mit den Topfahrern mithalten kann."