Von Startplatz neun aus war Marc Marquez in das MotoGP-Rennen von Austin gegangen, nach wenigen Metern war er Letzter. Sein Motorrad nahm am Start nicht an Fahrt auf. Marquez konnte in der Folge zwar in einer sensationellen Aufholjagd noch 18 Fahrer überholen, mehr als Rang sechs war aber nicht mehr möglich. Ärgerlich, denn Marquez' Pace war großartig. Er hätte um den Sieg kämpfen können, waren er selbst und auch seine Konkurrenten überzeugt.

Honda erklärte nach dem Rennen in Austin, dass es sich um ein technisches Problem am Motorrad gehandelt hatte. Man untersuche, was genau schiefgelaufen sei. Bis zum Donnerstag in Portimao hielt sich das Honda-Lager diesbezüglich bedeckt und blieb dieser Linie auch bei Nachfragen treu. "Ich kann nicht sagen, was passiert ist. Vielleicht kann Honda ja etwas dazu sagen", so Marc Marquez in der offiziellen Pressekonferenz.

Marc Marquez' Austin-Horrorstart: Wieso schweigt Honda? (06:57 Min.)

Motorsport-Magazin.com prüfte die Redseligkeit des Honda-Teams, blieb aber erfolglos. "Welches Problem?", antwortete Kommunikationschef Hector Martin auf unsere Nachfrage scherzhaft. "Nein, wir geben dazu kein Statement ab. Das ist vertraulich." Eine Strategie, die im Hause Honda durchaus üblich ist. Die Japaner machen interne Angelegenheit ungern öffentlich. Dass etwa Marquez' Sturz in Austin 2019 durch ein technisches Problem verursacht wurde, kam erst Monate später ans Licht.

Marquez selbst hat den Rückschlag des vergangenen Rennwochenendes bereits abgehakt. "Ich hatte in meinen zehn Saisons für Honda nie ein technisches Problem im Rennen", sagte er am Donnerstag. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussage darf, wie im vorigen Absatz beschrieben, allerdings bezweifelt werden. "Jetzt wo ich mehr Hilfe denn je brauchen würde, ist es passiert. Ich habe dem Team aber gesagt, dass so etwas vorkommen kann."

Marc Marquez: Keine Vorwürfe an das Team, Foto: LAT Images
Marc Marquez: Keine Vorwürfe an das Team, Foto: LAT Images

Marquez Worte deuten auf ein menschliches Versagen im Team hin. Vielleicht hat man sich deshalb dazu entschieden, die exakten Gründe geheim zu halten, um keinen öffentlichen Sündenbock zu erschaffen. "Mir sind auch schon viele Fehler passiert. In Indonesien bin ich vier Mal gestürzt. Da haben sich die Mechaniker auch nie beschwert. Wir sind ein Team und halten in guten wie in schlechten Zeiten zusammen", beschloss Marquez sein Statement.