1043 Tage ist es am kommenden MotoGP-Rennsonntag in Aragon her, dass Marc Marquez ein Rennen der Königsklasse für sich entscheiden konnte. Damals, am 24. Oktober 2021, gewann er für Repsol Honda in Misano. Es folgte der Niedergang der einstigen Dominatoren aus Japan und der Wechsel von Marquez ins Ducati-Lager zu Gresini Racing.

Marc Marquez blüht mit Ducati wieder auf

Dort ist der sechsfache MotoGP-Champion 2024 wieder konkurrenzfähig. Neun Mal stand er in Sprints und Grands Prix in dieser Saison bereits auf dem Podium, gleich acht Mal war er dabei Zweiter. Der langersehnte Sieg fehlt aber eben noch. Auf Lieblingsstrecken wie dem Circuit of the Americas oder dem Sachsenring verpasste er den möglichen Triumph durch Stürze in den Rennen oder bereits in entscheidenden Momenten zuvor am Wochenende.

In Austin stürzte Marc Marquez im Kampf um den Sieg, Foto: LAT Images
In Austin stürzte Marc Marquez im Kampf um den Sieg, Foto: LAT Images

Nun steht mit dem Motorland Aragon ein weiterer Kurs auf dem Programm, der für Marquez in der Vergangenheit große Erfolge bereithielt. Sechs Mal konnte er auf der Strecke, die nur rund zwei Autostunden von Marquez' Heimatort Cervera entfernt liegt, bereits gewinnen - fünf Mal davon in der MotoGP. Das Motorland wird wie Austin oder der Sachsenring gegen den Uhrzeigersinn gefahren, was Marquez besonders liegt.

Marc Marquez: Brauche perfektes Wochenende

"Aragon ist eine Strecke, die ich sehr mag und auf der ich in der Vergangenheit immer stark war. Jetzt zählt aber nur die Gegenwart", gibt sich Marquez gewohnt zurückhaltend, liebäugelt aber gleichzeitig mit dem großen Coup. "Wenn uns ein perfektes Wochenende gelingt, dann können wir gegen die Top-Jungs kämpfen. In Österreich war ich schon sehr nah dran und habe mich auf dem Motorrad extrem gut gefühlt. Wenn wir hier mit einer guten Basis starten, dann haben wir eine Chance."

Marc Marquez, Gresini Racing Team
Am Red Bull Ring überzeugte Marc Marquez mit starker Pace, Foto: LAT Images

Was Marquez entgegenkommen könnte, sind die ungewöhnlichen Rahmenbedingungen in Aragon. Im Vorjahr stand das Rennen im Motorland nicht auf dem Programm, der Erfahrungsrückstand von Ducati-Neuling Marquez sollte somit also kleiner ausfallen als auf anderen Strecken. Außerdem wurde die Strecke neu asphaltiert, weshalb Michelin auch eine zusätzliche Gummimischung für den Hinterreifen nach Spanien brachte. Eine Fahrt ins Ungewisse also für das gesamte MotoGP-Feld - Situationen, in denen Marquez oft glänzen kann.

MotoGP-Experte rechnet mit Marc Marquez

"Ich glaube, dass Marc definitiv vorne mitmischen wird", sagt MotoGP-Experte und 500ccm-Rennsieger Simon Crafar. "Marc ist großartig darin, sich an neue Gegebenheiten schnellstmöglich anzupassen. Der neue Asphalt gibt solchen Fahrern die Chance, wirklich zu glänzen. Das kann ihm in die Karten spielen. Er war auch schon in Spielberg wirklich beeindruckend. Sein Rennen am Sonntag (Marquez kämpfte sich nach einem Problem mit dem Holeshot-Device von Platz 13 nach dem Start auf Rang vier nach vorne, Anm.) war herausragend. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass er auf einem Vorjahresmotorrad sitzt. Er war in den letzten Runden der schnellste Mann auf der Strecke und hätte meiner Meinung nach um den Sieg kämpfen sollen."

Was denkt ihr? Kann Marc Marquez in Aragon die längste sieglose Serie seiner Karriere beenden? Schreibt es uns in die Kommentare!