Seine Favoriten-Rolle aus den ersten drei freien Trainings auf dem Circuit of the Americas konnte der amtierende Weltmeister Fabio Quartararo (22, Yamaha) nicht ins Qualifying transferieren. Bei seinem ersten Zeitenjagd-Versuch stürzte er. Am Ende stand Rang sechs mit einer Zeit von 2:02,634 Minuten zu Buche – 0,595 Sekunden hinter Polesitter Jorge Martin auf Ducati.

"Ich wusste, dass ich heute 100 Prozent geben muss, um für das Rennen morgen eine gute Ausgangsposition zu bekommen", so der Franzose. "Dabei bin ich gestürzt." Quartararo sprang auf einen Marshall-Roller und ließ sich in die Box zurück bringen. Erst sah es ganz danach aus, dass er 'Marquez-Like' direkt zum Ersatz-Bike sprintet und wieder raus geht, doch beim Blick auf die Uhr nahm er sich dann doch noch ein paar Sekunden zum Verschnaufen.

"Bei meinem zweiten Run habe ich im ersten Sektor viele Fehler gemacht", gab der amtierende Weltmeister selbstkritisch zu. "Im dritten und vierten Sektor konnte ich mich aber verbessern." Doch die Fehler aus Sektor eins waren zu viel, damit blieb am Ende nur Startplatz sechs in Reihe zwei – hinter der Armada aus fünf Ducati Desmosedici. "Wenn es wärmer wird, haben wir mehr mit dem Grip zu kämpfen. Ich musste heute übers Limit gehen. So etwas passiert halt."

Mit Blick auf die rote Front vor ihm sagte der Yamaha-Mann: "Ich habe lieber fünf Ducatis vor mit, als fünf verschiedene Motorräder, das ist meine Meinung." Am Ende aber spiele das auch keine Rolle, wie er glaubt. "Jeder ist schnell, wir werden sehen, wie es läuft." Fakt aber sei, dass er von "Anfang an alles geben" müsse.

Keine Zielsetzung

Konkrete Ziele für das morgige Texas-Rennen nannte Quartararo nicht, wolle aber auch nicht in der Kategorie "Schadensbegrenzung" denken. "Viele haben eine schnelle Pace", analysierte er. "Auch die beiden Aprilia, die es ja aber – zum Glück für uns – nicht ins Q2 geschafft haben. Die Favoriten sind für mich Marquez und Bastianini. Eneas Zeit im dritten Sektor ist bei ihm auf gebrauchten Reifen so schnell, wie bei mir mit neuen auf einer fliegenden Runde." Und natürlich bleibt da das Top-Speed-Manko der Yamaha. "Auf der Gegengeraden werde ich zu kämpfen haben, das ist sicher." Im Qualifying verlor Quartararo insgesamt 13,1 km/h auf den Bestwert. Bastianini wurde mit 349,5 km/h gemessen, der Franzose war mit 336,4 km/h Letzter. In der Rennsimulation im FP4 verlor er sogar 14,9 km/h.

"Wie gesagt: Enea und Marc haben die beste Pace, Martin ist auch schnell, Bagnaia etwas weniger – aber auch er hat noch eine gute Pace", lautete das weitere Zahlenlesen der Trainingsergebnisse beim Yamaha-Mann. "Wir stehen aber beim Reifenverschleiß gut da, auch wenn wir nicht die besten sind. Mal sehen, was ich tun kann – ich habe kein bestimmtes Ziel. Ich will nur ein gutes Rennen fahren und versuchen, Spaß zu haben."