Nach den letzten Rennen 2021 und den Wintertestfahrten für die neue Saison musste man es bereits befürchten, nach drei Grands Prix ist es nun bittere Gewissheit: 2022 wird für MotoGP-Titelverteidiger Fabio Quartararo und sein Yamaha-Team ein ganz hartes Jahr. Mit Ausnahme des Regenrennens von Indonesien verläuft die Saison bislang mehr als enttäuschend.

Am Sonntag in Argentinien kam Quartararo, der von Startplatz sechs ins Rennen gegangen war, nicht über Rang acht hinaus. In der Anfangsphase fiel er sogar zwischenzeitlich bis auf die 13. Position zurück. "Mein Start war ehrlich gesagt nicht schlecht", analysierte der Franzose. "Vor der Gegengerade war ich Siebter, aber dort haben mich dann sehr viele Fahrer überholt."

Damit war klar, dass auf Quartararo und seine Topspeed-schwache Yamaha ein zähes Rennen zukommen würde: "Die ersten drei Runden waren einziger Albtraum. Ich hatte überhaupt keinen Grip und die anderen Fahrer sind mir einfach davongezogen - ein Desaster." Über schlechten Grip im Rennen klagte viele Piloten unterschiedlichster Hersteller. Ein bekanntes Phänomen, wenn vom vorangegangenen Moto2-Rennen viel Dunlop-Gummi auf der Strecke liegt.

Keinen Hersteller hat dies am Sonntag aber so hart getroffen wie Yamaha. "Ich hatte überhaupt keine Kontrolle über das Hinterrad", schildert Quartararo. "Das habe ich schon in der Aufwärmrunde gespürt. Als dann mehr Michelin-Gummi auf dem Asphalt war, ist es besser geworden, aber da war es schon zu spät. Mein Rückstand war bereits zu groß und es war weiterhin schwierig für mich, zu überholen. Es ist wirklich frustrierend, denn in den Trainings habe ich mich super gefühlt und im Rennen war dann plötzlich alles anders."

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Quartararo zeigte sich in seiner Medienrunde am Sonntag sichtlich niedergeschlagen. "Man weiß in der MotoGP nie so genau, was man erwarten soll. Ich bin aber definitiv nicht davon ausgegangen, dass wir so weit zurückliegen. In der Weltmeisterschaft fehlen uns zwar nur zehn Punkte (auf den neuen WM-Leader Aleix Espargaro, Anm.), aber unsere Probleme sind wirklich groß", gestand Quartararo. Nun richtet er den Blick wieder nach vorne: "Dieses Rennen ist Geschichte, wir müssen unseren Fokus auf das nächste legen." Bereits in einer Woche bestreitet die MotoGP in Austin ihren vierten Grand-Prix des Jahres.

Desaströser Tag für Yamaha in Argentinien

Noch schlechter lief es am Sonntag in Termas de Rio Hondo für Quartararos Yamaha-Kollegen. Franco Morbidelli musste seine M1 nach sieben Runden mit einem Reifenschaden an der Box abstellen. Er lag zu diesem Zeitpunkt als 16. aber nicht einmal in den Punkterängen. "Unser Level war heute nicht berauschend, wenn wir uns mit der Konkurrenz vergleichen", analysierte er. "Es war ein schwieriges Rennen."

Andrea Doviziosos Rennen war bereits in der ersten Runde gelaufen. An seinem Motorrad löste sich nach dem Start das Holeshot-Device nicht. Dovizioso hatte den Hebel zur Aktivierung falsch bedient. Er fuhr an die Box, wo die Mechaniker das Problem beheben konnten. Dovizioso hatte da aber bereits drei Runden auf den Rest des Feldes verloren. Darryn Binder wurde 18.