Aleix Espargaro hat es tatsächlich geschafft! Im 200. MotoGP-Start gewinnt der 32-jährige Spanier zum ersten Mal ein Rennen in der Königsklasse. In Argentinien setzt er sich in einem packenden Zweikampf gegen Jorge Martin durch und feiert einen höchst emotionalen Sieg.

Aleix Espargaro emotional: Wie ein Traum

"Ich bin überglücklich. Es hat so lange gedauert, hierher zu kommen. Das fühlt sich wie ein Traum an", beschreibt der Aprilia-Pilot seine Gefühlslage nach Rennende. Schon Momente nach der Zieldurchfahrt überkamen ihn die Emotionen. In Kurve eins blieb er stehen, die ersten Tränen flossen unter dem hochgeklappten Visier. Zurück im Parc-Ferme dann der große Jubel mit seinem Team, Momente später die ersten Gespräche mit der Familie via Smartphone.

So besonders macht diesen Triumph, dass es auch für Arbeitgeber Aprilia der erste Sieg in der MotoGP war, nie zuvor hatte es der Hersteller aus dem italienischen Noale auf Platz eins geschafft. Ein dritter Platz, erzielt in Silverstone im Vorjahr - ebenfalls durch Espargaro - war das bislang beste Resultat in der MotoGP-Ära für Aprilia.

Nun also der erste Sieg, der sich schon am Samstag angedeutet hatte. Im Qualifying gelang Espargaro die erste Pole-Position für Aprilia in der MotoGP-Ära in dominanter Art und Weise. Auch im Warm-Up am Sonntag war er wieder Schnellster. "Es war alles angerichtet, ich habe mich gut gefühlt und hatte eine starke Pace", bestätigt Espargaro.

Nach MotoGP-Sieg: Aprilia-Concessions in Gefahr (08:54 Min.)

"Jeder hat gesagt, es würde leicht werden, aber das war es nicht. Ich bin so happy, der Druck war riesig. Ich musste nie eine solche Situation managen, das war alles neu für mich. Es war kein leichtes Rennen", fährt er fort. Schon beim Start viel der Spanier hinter Martin zurück, erst in Runde 21 konnte er sich nach zwei gescheiterten Versuchen die Führung zurückholen. Am Ende der langen Geraden zog Espargaro aus dem Windschatten Martins, bremste sich daneben und ging in Kurve fünf innen vorbei. Danach blickte er nicht mehr zurück, setzte sich sofort leicht ab und fuhr den Premierensieg in überzeugender Art und Weise nach Hause.

Dank Premierensieg: Aleix Espargaro führt Weltmeisterschaft an

"Ich möchte mich bei der gesamten Aprilia-Familie bedanken, wir haben uns das verdient", findet der 32-Jährige. "Niemand hat an dieses Projekt geglaubt. Jetzt stehen wir hier, sind auf die Pole-Position gefahren, haben ein Rennen gewonnen und führen die Weltmeisterschaft an!"

Tatsächlich hat sich Espargaro durch seinen Sieg an die Spitze der Fahrerweltmeisterschaft katapultiert. Dort führt er nach dem dritten von 21 Saisonrennen mit 45 Punkten vor Brad Binder (38), Enea Bastianini, Alex Rins (jeweils 36) und Fabio Quartararo (35).

Ist der Aprilia-Pilot in diesem Jahr ein ernstzunehmender WM-Kandidat? "Es wird schwierig, bis zum Ende ganz vorne zu bleiben", meint Espargaro. "Wir sind aber definitiv im Mix. Das war kein glückliches Rennen oder ein Regenrennen, wir haben uns diesen Sieg verdient. Natürlich müssen wir am Boden bleiben, aber wenn wir keine Fehler machen, können wir ein Wörtchen mitreden."