Es wird ernst für Valentino Rossi! An diesem Wochenende geht in Imola der Auftakt zur Saison 2022 der GT World Challenge Europe über die Bühne. Für Rossi ist es der Start in seine zweite Karriere - dieses Mal auf vier Rädern, nachdem er im vergangenen Herbst nach 26 Jahren seine Laufbahn in der Motorrad-Weltmeisterschaft beendet hatte.

Rossi wird 2022 für das Team WRT in einem Audi R8 LMS GT3 sowohl im Sprint als auch im Endurance Cup und damit bei allen Saisonrennen der GT World Challenge Europe an den Start gehen. Bei den fünf Endurance-Rennen inklusive der 24 Stunden von Spa-Francorchamps sowie in Imola, Paul Ricard, auf dem Hockenheimring und in Barcelona teilt sich Rossi den #46 WRT-Audi mit dem zweifachen DTM-Vizemeister Nico Müller und dem Belgier Frederic Vervisch. Die Sprint-Wertung der GT World Challenge Europe mit Rennen in Brands Hatch, Magny-Cours, Zandvoort, Misano und Valencia bestreitet Rossi zusammen mit Vervisch.

Der neunfache Motorradweltmeister verfolgt auch auf vier Rädern große Ziele. "Ich möchte auch im Auto richtig schnell werden. Wir werden sehen, wie weit ich es bringe. Mein Ziel ist es, eines Tages die 24 Stunden von Le Mans zu bestreiten", sagte er im Interview mit 'Il Giornale'.

Neben dem Automobilsport bestimmt Rossis Leben aktuell vor allem Tochter Giulietta, die am ersten Trainingstag zur MotoGP-Saison 2022 das Licht der Welt erblickte. "Ich habe das Rennen im Krankenhaus verfolgt", verrät der stolze Vater. Wehmut kam dabei keine auf. "Ich habe mir gedacht: 'Gut, dass ich nicht auf der Strecke bin.' Ich wollte in Valencia mit Zufriedenheit meine Karriere beenden und das ist mir gelungen. Jetzt habe ich Spaß daran, die Rennen zuhause auf der Couch zu verfolgen. Ich bin ja nach wie vor ein Fan von Motorrädern. Ich sehe sie mir einfach gerne an. Und ich feuere unsere Fahrer an." Mit Franco Morbidelli, Francesco Bagnaia, Luca Marini und Marco Bezzecchi stehen ja gleich vier Fahrer aus der VR46-Academy im MotoGP-Grid 2022, Marini und Bezzecchi gehen sogar für das VR46-Team an den Start.

Beim Anfeuern seiner Piloten will es Rossi dann auch belassen. Er wird nur selten an der Rennstrecke zu sehen sein. Und auch auf der VR46-Ducati wird Rossi nicht Platz nehmen. "Wenn du dich auf so ein Bike setzt, dann musst du ein klares Ziel verfolgen, denn das sind brutale, sehr schnelle Maschinen. Es macht keinen Sinn, sie bei 75 Prozent zu bewegen. Mir fehlt die MotoGP nicht", winkt Rossi ab.