Dass Fabio Quartararo im MotoGP-Rennen von Katar mit dem schwachen Topspeed der Yamaha M1 zu kämpfen haben würde, war bereits im Vorhinein klar. Während des Grand Prix sollte der Titelverteidiger aber auf ein weiteres großes Problem stoßen. Der Luftdruck in seinem Vorderreifen ging schon früh im Rennen durch die Decke.

"Mein Start war super, aber schon in der zweiten Runde war der Reifendruck extrem hoch", sagte Quartararo nach dem Rennen. "Es ist normal, dass die Werte steigen, wenn man im Windschatten fährt. Das war bei mir nicht wirklich der Fall, aber der Druck war dennoch schon in Runde zwei höher als erwartet. Es war ein Desaster. Jetzt müssen wir verstehen, wieso das passiert ist."

Diesem Aufruf Quartararos kam Reifenlieferant Michelin nach. "Fabio hatte Probleme, aber das hat nichts mit dem Reifen an sich zu tun", erklärt Michelins MotoGP-Boss Piero Taramasso gegenüber den italienischen Kollegen von motorsport.com. "Hier geht es um den Kaltluftdruck, der höher war, als er sein hätte sollen. Dann war Fabio in den ersten Runden viel im Windschatten unterwegs und musste aggressiv fahren, um Boden gut zu machen. Dadurch ist die Temperatur gestiegen und somit eben auch der Druck. Unter diesen Umständen war das Motorrad nur schwer zu kontrollieren."

Ein Fehler, den also das Team auf seine Kappe nehmen muss. Pikant: Quartararo verglich sein Gefühl in Katar sofort mit dem in Aragon 2020, als er auf der Petronas-Maschine völlig unterging. Auch damals hatte Yamaha zu viel Druck im Vorderreifen verwendet und seinem Fahrer damit das Leben schwer gemacht. Und damals hatte Quartararo bereits auf Sepang 2019 verwiesen, als er mit demselben Problem zu kämpfen hatte.

"Dieser Vergleich ist absolut zutreffend", sagt Michelins Taramasso. "Auch damals war es eine Fehleinschätzung der Drücke, die zu diesen Problemen geführt hat." Warum sich hier ausgerechnet Yamaha mit seinen unterschiedlichen Teams immer wieder dermaßen irrt, bleibt ein Rätsel.