Zum ersten Mal seit 1997 ist die MotoGP zurück in Indonesien. Von Sentul wechselt man nun aber auf die Insel Lombok, wo der neue Mandalika Street Circuit aus dem Boden gestampft wurde. Rund um die Anlage soll in den nächsten Jahren eine kleine Stadt entstehen, noch ist die Strecke aber umgeben von viel Natur und dem direkt angrenzenden Ozean.

Der erste Testtag am Freitag verlief nicht nach Wunsch. Viel Schmutz auf der Strecke sorgte für phasenweise untragbare Bedingungen. Erst nach einem verpflichtenden Rundenpensum von 20 Umläufen pro Fahrer entstand eine saubere Linie, die schnelle Zeiten ermöglichte. Die Pflicht, Runden abspulen zu müssen, sorgte unter einigen MotoGP-Fahrern aber für Verstimmungen.

Abgesehen von den schwierigen Verhältnissen zeigte sich das Feld von der neuen Strecke aber durchaus angetan. Auf 4,3 Kilometern haben die Erbauer 17 Kurven untergebracht, von denen sechs nach links und elf nach recht führen. Die längste Gerade auf Start und Ziel misst nur 507 Meter. "Abgesehen von dieser Gerade bist du eigentlich permanent in Schräglage. Das ist etwas eigenartig, macht aber durchaus Spaß", analysierte Andrea Dovizioso, der erfahrenste der 24 MotoGP-Piloten 2022.

"Mich erinnert der Kurs an Katar oder Thailand, der letzte Sektor ähnelt Argentinien", meinte Weltmeister Fabio Quartararo. "Es ist ein guter Mix aus unterschiedlichen Kurven." Der erste und vierte Sektor sind dabei eher langsam und technisch, während im Mittelteil viele schnelle Kurven und Richtungswechsel warten. "Sektor zwei ist mir aktuell fast ein wenig zu schnell", gestand Rückkehrer Marc Marquez. "Da kannst du viel Zeit herausholen, wenn du großes Risiko gehst. Aber dazu bin ich noch nicht bereit."

MotoGP in Indonesien: Eine Runde auf dem Mandalika Circuit (04:31 Min.)

Gutes MotoGP-Racing in Indonesien?

Die Fahrer haben also ihren Spaß am Mandalika Street Circuit, aber wird das beim Grand Prix für die Fans gelten? Das Feld scheint auf dem neuen Kurs sehr ausgeglichen zu sein, alle sechs Hersteller schafften es am Freitag in die Top-Sechs. "Die Strecke ist nicht besonders schwierig, deshalb liegt alles eng beisammen", erklärt Aleix Espargaro.

Zum Stolperstein für gutes Racing könnte aber die Tatsache werden, dass die Strecke mit ihren vielen Kurvenkombinationen an vielen Stellen eine einzige Linie diktiert. Manche Fahrer vermuten deshalb, dass Überholmanöver deshalb schwierig sein könnten. Andere erwarten hingegen guten Rennsport. Beweise gibt es am 20. März, wenn die MotoGP in ihren Indonesien-GP startet.