Suzuki startete am Freitag in die neue MotoGP-Saison. In der Boxengasse von Sepang durften Joan Mir und Alex Rins ihre neuen Motorräder offiziell via Livestream enthüllen. "Wir werden in diesem Jahr ein konkurrenzfähigeres Package haben", versprach Teamchef Shinichi Sahara im Rahmen der Präsentation.

Im vergangenen Jahr fiel Suzuki in der MotoGP-Hackordnung deutlich zurück, nachdem man 2020 noch die WM-Titel in Fahrer- und Team-Weltmeisterschaft erobert hatte. Weltmeister Mir holte 2021 aber nur sechs Podestplätze, Rins gar nur einen einzigen. Zum ersten Mal seit 2018 blieb man ohne einen einzigen GP-Sieg und das Team geriet vermehrt in die Kritik seiner eigenen Fahrer.

Im Winter legten sich die Ingenieure im japanischen Werk aber ins Zeug und so soll die GSX-RR ihre Schwachstellen ausgemerzt haben. Testfahrer Sylvain Guintoli versprach den beiden Einsatzfahrern: "Der neue Motor ist sehr interessant und das Ride-Height-Device arbeitet auch sehr gut. Ich denke, beide Fahrer werden sehr glücklich mit dieser Evolution sein." Vor allem über die mangelhafte Motorleistung und die viel zu spät implementierte Vorrichtung zum Absenken des Hecks hatten Mir und Rins im Vorjahr kritisiert.

2022 soll aber alles besser werden. "Es ist wichtig, dass wir als Team gut zusammenarbeiten", sagte Mir am Freitag. "Die Entwicklung des Motorrads in der Winterpause ist nicht mein Job, ich bin dafür zuständig, dass ich in guter Form hier ankomme. Und ich bin besser vorbereitet als je zuvor. Es freut mich zu sehen, dass das Team viele Neuerungen gebracht hat."

Bei Suzuki geht es an einer Nebenfront auch um den Verbleib seiner beiden Fahrer. Mir und Rins gehen in ihre vierte gemeinsame MotoGP-Saison bei Suzuki, allerdings laufen die Verträge von beiden Fahrern mit Saisonende aus. Vor allem Ex-Weltmeister Mir soll laut diversen Paddock-Gerüchten bereits von der Konkurrenz umgarnt werden.

"Die letzte Saison war zwar nicht schlecht, aber ich hatte mir mehr erwartet", strich er während der Präsentation einmal mehr heraus. "Ich wollte um Siege kämpfen, aber das war meist nicht möglich. In diesem Jahr habe ich aber ein besseres Gefühl, denn das Team hat gut gearbeitet. Mal sehen, ob wir vielleicht wieder um den Titel kämpfen können."

Von derart hochtrabenden Erwartungen musste sich Rins im Vorjahr lösen. Der Spanier avancierte zu einem Crash-Piloten und musste unter anderem fünf Ausfälle in teilweise aussichtsreichen Positionen hinnehmen. "Daher gehe ich mit einer anderen Mentalität in diese Saison und schaue nur von Rennen zu Rennen", gelobte er Besserung.

Im Rahmen der Testfahrten können sich Mir und Rins einen ersten Überblick über mögliche Performance-Gewinne der neuen Suzuki verschaffen. In Sepang (5./6. Februar) und auf dem neuen Mandalika Circuit in Indonesien (11.-13. Februar) stehen insgesamt fünf Testtage auf dem Programm. Motorsport-Magazin.com berichtet im Live-Ticker.