Die MotoGP geht 2022 in ihre dritte Saison im Schatten von Covid-19. Nach dem stark beeinträchtigen Jahr 2020 konnte man ihm Vorjahr zu einem vergleichsweise normalen Ablauf zurückkehren. 18 Rennen wurden ausgetragen, nur vier Strecken (Losail, Portimao, Spielberg, Misano) standen dabei zwei Mal im Kalender.

Von einer MotoGP-Saison wie in Zeiten vor der Corona-Krise war man aber immer noch ein Stück entfernt. Nur für die Grands Prix in Katar und den USA verließ man Europa. Events in Malaysia, Japan oder Australien mussten erneut abgesagt werden. 2022 hofft man auch in Übersee wieder auf volles Programm. Mit Katar, Indonesien, Argentinien, den USA, Japan, Thailand, Australien und Malaysia stehen acht Länder außerhalb Europas im 21 Rennen umfassenden provisorischen Kalender.

Ob all diese Nationen tatsächlich 2022 einen Grand Prix austragen werden, ist aber natürlich weiterhin ungewiss. Carmelo Ezpeleta, Geschäftsführer von MotoGP-Promoter Dorna, hat nun klargestellt, zu welchen Zugeständnissen man bereit ist und welche Auflagen für die Rennserie nicht in Frage kommen: "Wenn man uns sagt, dass wir 14 Tage in Quarantäne müssen, dann ist unsere Antwort klar: Nein, dann kommen wir nicht! Das ist zu viel."

Andere Bestimmungen würde man aber akzeptieren, so Ezpeleta gegenüber der Nachrichtenagentur 'EFE': "Sie können von uns Impfnachweise verlangen oder auch die Dokumentation, die wir bereits im vergangenen Jahr durchgeführt haben. Das hat für die MotoGP in den USA und für die Superbike-WM gegen Saisonende (die letzten beiden Events 2021 fanden in Argentinien und Indonesien statt, Anm.) funktioniert."

Dorna-Boss Ezpeleta führte die MotoGP durch die Krise, Foto: LAT Images
Dorna-Boss Ezpeleta führte die MotoGP durch die Krise, Foto: LAT Images

Die bevorstehenden Testfahrten in Malaysia am 5. und 6. Februar sowie in Indonesien von 11. bis 13. Februar sollen der MotoGP als Standortbestimmung dienen. "Da können wir die aktuelle Situation evaluieren. Schlechter werden die Umstände in Zukunft ja vermutlich nicht mehr sein. Sollte es aber gar nicht funktionieren, dann werden wir versuchen, eine ähnliche Saison wie im Vorjahr zu veranstalten. 19 Grands sind unser Mindestziel", verrät Ezpeleta.

MotoGP-Paddock wird exklusiver

Weiter geöffnet soll im Vergleich zur Saison 2021 das MotoGP-Paddock werden. "Anstatt 1.500 können wir wieder 2.500 Menschen im Fahrerlager zulassen", sagt Ezpeleta. An die Zahlen aus der Vergangenheit, als vor allem bei Rennen in Spanien und Italien bis zu 4.000 Menschen im Paddock zu Gast waren, kann und will man aber nicht mehr herankommen. Da kam es immer wieder zu Diebstählen oder Schwarzmarkthandel mit Tickets, die Stars der Szene konnten sich kaum mehr im Fahrerlager bewegen. "Bei einem Fußballspiel kann man auch nicht einfach in die Mannschaftskabine gehen", vergleicht Ezpeleta.