Es war ein Schock für Suzuki, als Teamchef Davide Brivio im Vorjahr kurz nach Gewinn der Fahrer- und Teamweltmeisterschaft seinen Abschied aus der MotoGP bekanntgab. Er dockte in der Formel 1 beim Rennstall von Alpine an.

Suzuki erwischte diese Entscheidung auf dem falschen Fuß. Man konnte keinen Ersatz für Brivio auftreiben und so einigte man sich darauf, ein Komitee aus unterschiedlichen Persönlichkeiten zu gründen, das fortan die Aufgaben des Teamchefs übernehmen sollte. Das führte aber zu massiv gestiegenem Arbeitsaufwand bei Projektleiter Shinichi Sahara.

Eine Entwicklung, der man für 2022 wieder entgegenwirken wird. "Aktuell ist das alles zu viel für mich", gestand Sahara am Freitag in Valencia. "Es läuft aus dem Ruder. Wir schaffen nun eine neue Struktur und werden einen neuen Teamchef holen. Wir befinden uns in den letzten Zügen, mehr kann ich aber noch nicht sagen."

Fest steht nur, dass es nicht zur zwischenzeitlich kolportierten Rückkehr von Davide Brivio kommt. "Davide ist ein guter Freund und ich spreche immer wieder mit ihm", erklärt Sahara. "Ich wünsche ihm eine erfolgreiche Zeit in der Formel 1 und hoffe, dass wir in Zukunft wieder zusammenarbeiten können. Im nächsten Jahr wird das aber nicht passieren."

Wer der neue starke Mann im Suzuki-Team sein wird, ist momentan ein gut gehütetes Geheimnis im MotoGP-Paddock. Namen wie Livio Suppo oder Wilco Zeelenberg wurden in der Vergangenheit genannt, dürften mittlerweile aber wieder vom Tisch sein. Johan Stigefelt gilt nach seinem Zerwürfnis mit Razlan Razali nun als Kandidat.