Marc Marquez sicherte sich am Freitag in beiden MotoGP-Trainings in Austin die Bestzeit. Die Favoritenrolle schob der sechsfache Sieger der "Grand Prix of the Americas" aber von sich. "Mein Gefühl war heute gar nicht gut, aber als ich an der Box angehalten habe, sah ich, dass ich voran lag", meinte er in einem Videocall am Freitagabend.

"Das ist seltsam, denn ich hatte nicht das Gefühl, dass ich heute gut gefahren bin. Früher war der erste Sektor meine absolute Stärke, aber heute kam ich in den Kurven drei, vier und fünf einfach nicht um die Ecke", analysierte Marquez. Im ersten Sektor war Marquez im 2. Training tatsächlich um zwei Zehntelsekunden langsamer als Jack Miller.

Ab Samstag erwartet Marquez eine deutliche Zunahme seiner körperlichen Probleme: "Ich hoffe, dass es morgen in einigen Sessions regnet, denn das würde mir helfen, dieses Wochenende besser zu überlegen", scherzte er. Austin zählt zu den körperlich anstrengendsten Kursen im MotoGP-Kalender. In diesem Jahr machen unzählige Bodenwellen an kritischen Stellen den Fahrern das Leben zusätzlich schwer.

Für einen physisch angeschlagenen Fahrer wie Marquez ein Horror. Der sechsfache MotoGP-Weltmeister lässt aktuell nichts unversucht, seine körperlichen Defizite zu kompensieren. So hat er in Austin eine neue Lederkombi am Start, die ihm manche Bewegungsabläufe erleichtern soll. Ex-Fahrer Mattia Pasini, mittlerweile für "Sky Italia" tätig, machte diese Neuerung im Training ausfindig.

Marquez musste daher in einem TV-Interview zugeben: "Ja, die Polsterung an der Schulter ist rechts etwas weiter, damit ich etwas mehr Bewegungsfreiheit habe. In diesem Jahr darf ich eben nichts unversucht lassen." Auf Fotos vom Freitag die Adaption an der Lederkombi klar ersichtlich.