In der vorletzten Runde des Österreich-Grand-Prix warf Marc Marquez in Kurve eins ein Podiumsresultat weg. Er rutschte bei immer stärker werdenden Regen weg, konnte sein Rennen zwar fortsetzen, kam aber über den 15. Platz nicht hinaus.

"Ich habe meine Gruppe angeführt. Da gehst du natürlich das größte Risiko ein, vor allem, weil manche Kurven fast trocken und andere völlig nass waren. In Turn 1 hat es dann plötzlich heftig geregnet und ich bin gestürzt", erklärt Marquez den Moment, der ihm sein zweitbestes Ergebnis nach seinem MotoGP-Comeback vermasselte.

Aber von vorne: Von Startplatz fünf aus positionierte sich Marquez sofort im Spitzenfeld und war nie schlechter als Vierter. Als Regen in Spielberg einsetzte, nahm er das Heft in die Hand und setzte sich sogar in Führung. Kurz darauf folgte der Motorradwechsel, genau wie es Marquez geplant hatte. "Ich habe versucht, das Rennen anzuführen. Denn wenn der Führende reinkommt, folgen ihm normalerweise alle anderen Fahrer. Leider ist Brad weitergefahren. Gratulation an ihn, denn bei solchen Verhältnissen mit Slicks zu fahren ist extrem schwierig!", zollte Marquez Sieger Brad Binder Respekt, der als einziger Pilot aus der Spitzengruppe mit Slicks weiterfuhr und so den Sieg holte.

Marquez und seine Verfolger Bagnaia, Martin, Mir und Quartararo kamen auf den Rängen 10 bis 14 wieder auf die Strecke, waren aber vor allem in der letzten Runde viel schneller als die Fahrer auf Slicks. Bagnaia und Martin pflügten so im letzten Umlauf noch durchs Feld und landeten auf dem Podium.

Zu diesem Zeitpunkt war Marquez aber schon gecrasht. Harmlos, wie er erklärt. "Ich bin in Ordnung. Nicht nur in Ordnung, sondern sogar sehr glücklich", beschrieb der einstige MotoGP-Dominator seine Gefühlswelt nach dem Österreich-GP. "Mir ist es lieber, so ein Rennen zu fahren, als unter Flag-to-Flag-Regeln zu einem guten Ergebnis zu kommen, denn das zeigt nicht das wahre Niveau. Im Trockenen war ich heute auf einem guten Level und hatte im Rennen richtig Spaß. Mir ist es gelungen, schnell und konstant zu fahren."

Marc Marquez: Gute Arbeit, aber noch nicht genug

Das starke Rennen auf einer Strecke, die sich für den nach wie vor angeschlagenen Marquez in diesem Jahr als extrem schwierig erwies, gibt ihm jede Menge Auftrieb für die nächsten Herausforderungen. "Das Team hat an diesen beiden Rennwochenenden hier super Arbeit geleistet", lobte Marquez. "Ich hätte mich bei ihnen gerne mit einem guten Resultat bedankt, aber das ist mir leider nicht gelungen. Ich habe Honda aber auch gesagt, dass es noch nicht genug ist. Wir müssen weiterarbeiten. Ich war zwar im Kampf um den Sieg, aber nur, weil ich großes Risiko eingegangen bin. Wenn wir nächstes Jahr um den Titel kämpfen wollen, dann müssen wir noch schneller werden."