Ein Sturz in der MotoGP-Startaufstellung zählt definitiv zu den kuriosesten Zwischenfällen, den wir in der Königsklasse in den letzten Jahren gesehen haben. Genau das passierte am Sonntag in Mugello Enea Bastianini. Als Johann Zarco auf dem Weg in den Grid stark bremste, um Temperatur in Bremse und Reifen am Vorderrad zu generieren, konnte der Italiener nicht mehr ausweichen und krachte in das Heck von Zarcos Ducati.

Während Zarcos Maschine nur eine leichte Beschädigung aufwies, musste Bastianinis Bike von den Marshalls geborgen und abtransportiert werden. Sein Rennen war damit gelaufen. "Es war ein schwieriger Tag für mich. Nach der Nachricht von Jasons Tod war ich nicht richtig konzentriert", gestand der MotoGP-Rookie in einem Audio-Statement, das sein Team ausschickte. Auf eine klassische Medienrunde verzichtete man am Sonntag. "Zarco hat dann sehr eigenartig und hart gebremst. Ich konnte nicht mehr ausweichen. Für mich war das verrückt. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

Auch Zarcos Videocall wurde am Sonntag abgesagt. Er analysierte die Situation lediglich im französischen Fernsehen. "Wir kommen alle aus der letzten Kurve raus, beschleunigen, bremsen um die Reifen warm zu halten und gut für den Start vorbereitet zu sein. Und dann... Wow...", meinte er bei Ansicht der TV-Bilder. "Das Wichtigste ist, dass ihm nichts passiert ist."

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Außenstehende Fahrer sahen die Schuld für den Zwischenfall klar bei Bastianini. "Der Hintermann muss aufpassen", erklärt Routinier Valentino Rossi. "Wenn du mit diesen Bikes hart bremst, dann kommst du fast zum Stillstand. Das ist der normale Ablauf, aber manchmal kann das eben gefährlich werden."

Franco Morbidelli schloss sich der Meinung seines Mentors an: "Der vorausfahrende Pilot kann sich die Geschwindigkeit aussuchen. Als Hintermann musst du darauf reagieren."