Mit der Einführung von asphaltierte Auslaufzonen auf praktisch allen großen Rennstrecken sind Track-Limit-Vergehen zu einem Problem im Motorsport geworden. In den vergangenen Jahren lief die Situation aus dem Ruder, an einzelnen MotoGP-Rennwochenenden wurden mehrere hundert Vergehen registriert. Dies passierte mithilfe eigens installierter Kameras, die Übeltäter überführen sollten.

Meist funktionierte diese Lösung auch anstandslos, bei besonders engen und schwerwiegenden Entscheidungen kam es aber regelmäßig zu Diskussionen und Kontroversen. Dem will man von Seiten der MotoGP nun einen Riegel vorschieben und hat zur Ahndung von Track-Limit-Vergehen ein neues System eingeführt.

Anstatt der Kameras, deren Bilder stets manuell ausgewertet werden mussten, kommen nun Drucksensoren außerhalb der Kerbs zum Einsatz. Diese erkennen, wenn ein Fahrer den erlaubten Streckenbereich verlassen hat und registrieren den Verstoß sofort automatisch. "Es ist ein viel genaueres System", zeigt sich Renndirektor Mike Webb zufrieden.

Um dieses System verwenden zu können, musste aber auch das Reglement etwas angepasst werden. In der Vergangenheit mussten für einen Verstoß beide Räder ausschließlich die grün markierte Auslaufzone berühren, nun reicht bereits ein Rad für eine Bestrafung. So soll es zukünftig mehr Stringenz und genauere Entscheidungen geben.

MotoGP orientiert sich an Formel 1

Mit ihrem neuen Track-Limit-System nimmt sich die MotoGP die Formel 1 zum Vorbild. Auch dort erfolgt die Ahndung vollautomatisch. Kleiner Unterschied: Dort werden Vergehen mittels Zeitschleifen auf der Strecke registriert. Werden diese nicht ordnungsgemäß passiert, kommt es zur Bestrafung.