Für Valentino Rossi ging die schlechteste MotoGP-Saison seiner Karriere mit einem 12. Platz in Portimao zu Ende. Mit nur einem Podestplatz und 66 Punkten in seinen zwölf Renneinsätzen schloss der Italiener die Gesamtwertung als 15. ab und war damit so weit hinten wie nie zuvor.

Rossi versuchte nach dem Rennen gar nichts schönzureden: "Ich muss im Winter sehr an mir selbst arbeiten und muss in einigen Bereichen besser werden, wie zum Beispiel dem Qualifying, das immer wichtiger wird." Beim abschließenden Tripleheader in Valencia und Portimao war Rossi dreimal in Folge bereits in Q1 gescheitert und hatte dabei lediglich zwei 17. und einen 16. Startplatz erobert.

In Portimao gab er zudem zu, dass ihm das Strecken-Layout zusetzte: "Ich habe zu lange gebraucht, um mich an diese Strecke anzupassen. Am Freitag haben wir zudem etwas für Yamaha ausprobiert, was uns zusätzlich Trainingszeit gekostet hat. Das Rennen heute war in Ordnung und ich konnte immerhin konstante Rundenzeiten fahren." Auf die Siegerzeit fehlten am Ende zwar 18 Sekunden, doch Platz 6 war lediglich drei Sekunden entfernt.

Das Ende einer Ära

Für Rossi endete in Portimao aber nicht nur eine MotoGP-Saison, sondern eine komplette Ära. Insgesamt 15 seiner 21 Jahre in der höchsten Kategorie der Motorrad-WM hatte der Italiener im Werksteam von Yamaha verbracht. 2021 tauscht er die Plätze mit Fabio Quartararo und fährt somit künftig für das Petronas-Team.

Für Rossi bedeutet das ein neues Umfeld, da er einen Großteil seiner Crew nicht zu seinem neuen Rennstall mitnehmen durfte. "Ich werde viele Leute von Yamaha vermissen, mit denen ich hier bis zu 15 Jahre meiner Karriere zusammenarbeiten durfte. Da sind jede Menge Freundschaften und gute Beziehungen entstanden. Es war sehr emotional als ich heute nach dem Rennen zum letzten Mal die Yamaha-Box angesteuert habe."

Mit schwächerer Unterstützung durch den japanischen Hersteller rechnet Rossi nicht, da ihm ein vollwertiges Factory-Motorrad vertraglich zugesichert wurde: "Von technischer Seite wird dieser Wechsel nicht viel verändern", sagte der 41-Jährige in Portimao.

Emotionaler Abschied

Abschließend erneuerte er - wie auch Maverick Vinales und Fabio Quartararo - seine Kritik an Yamaha: "Wir müssen darafu drängen, dass sie ihre Arbeit im Winter gut erledigen und in einigen Bereichen Verbesserungen vornehmen. Wir haben in den vergangenen Jahren immer gut begonnen, aber in der zweiten Saisonhälfte hatten wir immer Probleme. Es konnten nie alle Probleme gelöst werden und daher waren die letzten Rennen einer jeden Saison zuletzt nie einfach. Das wird auch 2021 eine große Herausforderung."

Valentino Rossi verabschiedet sich nun wie fast alle MotoGP-Piloten in die Winterpause. Der erste Test für die kommende Saison ist erst Mitte Februar in Sepang angesetzt.