Was war das für eine Woche von Maverick Vinales: Am vergangenen Sonntag entkam er nur knapp einer Tragödie, als die Ducati von Johann Zarco über ihn hinwegsegelte und Franco Morbidellis Yamaha hinter ihm vorbeiflog. Im zweiten MotoGP-Rennen von Spielberg folgte nun der nächste haarsträubende Zwischenfall für Vinales.
In der 17. von ursprünglich 28 geplanten Runden versagten ihm bei der Anfahrt zur engen 90-Grad-Kurve von Turn 1 die Bremsen an der Yamaha M1. Vinales musste bei rund 220 Stundenkilometern abspringen und rutschte in die asphaltierte Auslaufzone. Seite Maschine schlug ungebremst in die Streckenbegrenzung ein, zerstörte den dort angebrachten Airfence und fing sofort Feuer, weshalb das Rennen unterbrochen werden musste.
Vinales Probleme hatten sich bereits einige Runden zuvor angekündigt. "Ich habe langsam Bremsdruck verloren und musste dann auch einmal weit gehen. Da war mir klar, dass es schwierig werden könnte. Deshalb habe ich für drei Runden etwas an Tempo rausgenommen und die Bremsen haben sich ein bisschen erholt", erklärte er nach dem Rennen. Auf den TV-Bildern war zu diesem Zeitpunkt deutlich zu sehen, dass Vinales sogar die Hand hob um nachkommende Fahrer darauf hinzuweisen, dass er ungewöhnlich langsam unterwegs war.
Als Vinales wieder eine Normalisierung des Bremsverhaltens spürte, ging er in Kurve eins voll in die Eisen. "Als ich dann richtig zugreifen wollte, hatte ich überhaupt keine Bremswirkung. Die Scheibe ist einfach explodiert. Ich konnte nichts mehr machen", schildert er die dramatischen Momente. "Der Sprung war meine einzige Chance, denn mir war klar, dass die Bremse kaputt war. Angst hatte ich eigentlich keine, ich war nur furchtbar wütend. Glücklicherweise sind die Strecken mittlerweile so sicher, dass in einem Fall wie diesem nichts Schlimmes passieren kann. Du hast genügend Zeit, um zu reagieren."
Maverick Vinales Yamahas jüngstes Brems-Opfer
Der dramatische Abflug von Vinales war der Höhepunkt in zwei Wochenenden voller Bremsprobleme für Yamaha. Fabio Quartararo litt schon im ersten Spielberg-Rennen unter viel zu hohen Temperaturen. Schwierigkeiten, die sich im Steiermark-GP wiederholten. Sein Bremshebel habe sich wie eine Kupplung angefühlt, meinte der Franzose.
Quartararo kam aber zumindest in beiden Rennen ins Ziel. Das wollte auch Vinales bewerkstelligen, weshalb er trotz spürbarer Probleme den Grand Prix fortsetzte. "Ich war stur. Ich wollte nicht an die Box kommen, sondern weiterfahren und ein paar Punkte holen", verrät er. Daraus wurde nichts und so reist Vinales mit null Punkten aus Spielberg ab. "Das waren meine zwei schlimmsten Rennen in der MotoGP", seufzt er.
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