Am 1. April wurde Andrea Iannone von der Disziplinarkommission der FIM wegen eines Dopingvergehens für 18 Monate gesperrt. Die positive Dopingprobe hatte Iannone im Rahmen des Malaysia-Grand-Prix im November abgegeben, am 17. Dezember wurde ein erster, vorläufiger Ausschluss von allen FIM-Veranstaltungen verhängt. Seine Sperre wird von diesem Datum aus bemessen und endet somit am 16. Juni 2021.
Iannone hat vom Zeitpunkt des Urteils an 45 Tage Zeit, um zusammen mit seiner Verteidigung Berufung gegen das Urteil beim Internationalen Sportgerichtshof CAS einzulegen. Die Frist endet also am 15. Mai. "Wir werden den Einspruch bis 15. Mai, sicherlich sogar schon früher, einlegen", erklärte nun Iannones Anwalt Antonio De Rensis gegenüber 'Sky Sport'. "Dann hat der Verband 20 Tage Zeit, um auf unsere Argumente zu antworten. Ich bin zuversichtlich, dass es in den nächsten zwei Monaten eine Entscheidung gibt. Um es kurz zu sagen: Wir gehen davon aus, dass Andrea bis zum Start der Saison sein endgültiges Urteil haben wird." Die MotoGP-Saison 2020 soll ja, sofern die spanische Regierung den Plänen der Dorna zustimmt, mit zwei Rennen am 19. Und 26. Juli in Jerez beginnen.
Für Iannones Verteidigung steht fest, dass der 13-fache Grand-Prix-Sieger dann am Start sein sollte: "Das Urteil hat die Verunreinigung durch Nahrungsmittel bestätigt. Es gibt einen Punkt auf Seite 15 der Urteilsbegründung, der unserer Meinung nach für einen Freispruch sorgen sollte. Die Richter haben - ich zitiere - 'die Stellungnahme des Fahrers zur Kenntnis genommen, wonach er nur in gehobenen Hotels gegessen hatte, in denen man mit verunreinigten Nahrungsmitteln nicht rechnen kann. Der Fahrer war auf das in den Hotels verfügbare Essen angewiesen und hatte keine andere Wahl.'"
Dass es für Iannone dennoch eine Sperre setzte, auch wenn sie deutlich unter dem maximalen Strafrahmen von vier Jahren blieb, sorgt deshalb für Unverständnis bei seinem Anwalt. "Sagen Sie mir, in Anbetracht dieser Worte der Richter, wie kann man eine Person dafür 18 Monate lang sperren? Sie sagen doch, dass er getan hat, was er tun musste. Dass er keine andere Wahl hatte. Wenn Andrea in einem kleinen Lokal auf der Straße gegessen oder Essen von unbekannten Leuten angenommen hätte, dann könnte man zweifeln. Aber wenn er in einem Restaurant eines teuren Hotels ist, dann hat er seine Pflicht getan. Er wurde dennoch für 18 Monate gesperrt", ärgert sich De Rensis.
Genau darum geht es nun im Berufungsprozess vor dem Internationalen Sportgerichtshof. "Der CAS muss entscheiden, ob ein Athlet alles getan hat, was er tun musste, so wie es in diesem von mir genannten Satz geschrieben steht", erklärt De Rensis. "Ich bin der Meinung, dass Andrea Iannone es verdient hat, vollkommen freigesprochen zu werden."
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