Hinter Jonas Folger liegen turbulente Jahre. 2017 schaffte er mit Tech3-Yamaha den Sprung in die MotoGP und zeigte dort direkt groß auf. Im Deutschland-GP am Sachsenring duellierte er sich mit Superstar Marc Marquez um den Sieg, wurde am Ende hervorragender Zweiter. Folger war in der Elite des Sports angekommen.

Doch im Herbst seiner MotoGP-Rookie-Saison machten dem Bayer gesundheitliche Probleme zu schaffen. Er musste die letzten Rennen des Jahres auslassen und wollte 2018 mit neuer Energie voll durchstarten. Doch daraus wurde nichts. Im Winter musste Folger für die gesamte bevorstehende Saison absagen.

Im November gab er schließlich sein MotoGP-Comeback als Testfahrer für Yamaha. Nach nicht einmal einem Jahr, im Herbst 2019, warf der japanische Hersteller Folger aber wieder hinaus - zu einem Zeitpunkt, als praktisch schon alle Plätze für 2020 besetzt waren. Folger stand vor einem Trümmerhaufen. Ende November fand er dann aber doch einen Rettungsanker: Er unterschrieb beim Yamaha-Team MGM Racing einen Vertrag für die IDM-Saison 2020, mehrere Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM inklusive.

IDM Paddock Talk mit Jonas Folger und Alex Polita: (33:12 Min.)

"Ich freue mich sehr auf die IDM", sagte Folger nun gegenüber Eddie Mielke im 'IDM Paddock Talk', seinem ersten großen Interview seit dem Deal. "Es ist eine neue Herausforderung für mich. Ich bin in einem neuen Team und auch einige Rennstrecken sind neu für mich. Ich hoffe, dass es bald losgeht."

Die Zielsetzung für Folgers Rookie-Saison in der IDM ist klar: "Ich will die IDM gewinnen. Das hat oberste Priorität, auch wenn ich das Level im Moment nur schwer einschätzen kann. Auch, was mein eigenes Niveau betrifft. Ich bin ja in den letzten Jahren kaum Rennen gefahren. Die IDM wird sicher kein Kinderspiel. Die Jungs können alle Motorrad fahren. Nach den ersten Saisonrennen kann ich dann mehr sagen."

Neben seinem IDM-Engagement war für Folger vor allem die Möglichkeit zu Wildcards in der WSBK reizvoll: "Die Wildcards sind für mich persönlich ganz wichtig, um zu zeigen, was ich in einer Weltmeisterschaft noch draufhabe und wo mein Level liegt." Daraus wird, ebenso wie aus IDM-Rennen, aufgrund der Corona-Krise vorerst nichts. Geplant war zunächst ein Start beim Assen-Event der Superbike-WM im April, das nun aber auf Ende August verschoben wurde. Weitere Termine wären Oschersleben Anfang August und Barcelona im September. Ob diese stattfinden werden, lässt sich aktuell aber freilich nicht sagen.