Eigentlich ist das Petronas-Team auf Jugendarbeit ausgelegt - und das schon im ersten MotoGP-Jahr mehr als erfolgreich. In dieser Mannschaft können Talente durch Moto3 und Moto2 hin zur Königsklasse entwickelt werden. 2019 gewann man mit Fabio Quartararo nicht nur den Titel als 'Rookie of the Year', sondern auch die Independent-Wertung für Fahrer und Mannschaft. Quartararo wurde in seinem ersten MotoGP-Jahr WM-Fünfter.

Was 2019 als langweiliges Jahr in Puncto Transfermarkt galt, nahm dann doch noch einiges an Fahrt auf: Johann Zarco schmiss bei KTM hin, Jorge Lorenzo hängte beim Finale in Valencia noch den Helm an den Nagel. Doch der Spanier ist zurück und hat als Testfahrer bei Yamaha unterschrieben. In Sepang ließ er durchblicken, dass er die Freude am Motorradfahren wieder gefunden hat. "War mein Rücktritt in Valencia noch zu 99 Prozent endgültig, so ist er es jetzt nur noch zu 98 Prozent", sagte er in Malaysia mit einem verschmitzten Lächeln.

Da Yamaha bereits im Januar 2020 seine Fahrerpaarung für das Werksteam 2021 und 2022 bekannt gab - Maverick Vinales bleibt, Fabio Quartararo kommt - ist das Petronas-Team in den absoluten Mittelpunkt des Interesses gerückt - vor allem auch, weil man sich bei Yamaha mit Valentino Rossi über dessen Zukunft - sollte es eine geben - einig ist. Er könnte in die türkis-farbene Mannschaft wechseln und würde dort volle Werksunterstützung erhalten, auch in Form von Manpower. Ändern würde sich für den Italiener nichts, außer die Farben, unterstrich Yamaha-Racing-Manager Lin Jarvis.

"Das ist natürlich eine schwierige, gleichzeitig aber auch eine interessante Position", sagte Razlan Razali, Besitzer des Petronas-Yamaha-Teams und der Rennstrecke von Sepang auf der Präsentations-Pressekonferenz für diese Saison. "2020 hat noch gar nicht angefangen und daher werden wir auch noch nicht damit anfangen über nächstes Jahr zu reden. Da warten wir noch ab, wie sich die ersten Rennen entwickeln."

Valentino Rossi 2021 in Petronas-Farben? Durchaus möglich, Foto: gp-photo.de / Ronny Lekl
Valentino Rossi 2021 in Petronas-Farben? Durchaus möglich, Foto: gp-photo.de / Ronny Lekl

Dass sich sowohl Rossi, als auch Lorenzo, vorstellen könnten, bei seinem Team aus der Box zu rollen, das macht den Malaysier verlegen. Er wartet daher mit Fahrerprognosen für die kommenden Jahre ab, "bis einer der beiden kommt und mit uns redet. Wir werden jetzt auch nicht drüber nachdenken - wenngleich das natürlich ein interessanter Sachverhalt ist. Darüber reden wir dann aber, wenn die Zeit dafür reif ist."

Razali rückt aber auch von der bisherigen Strategie der Jung-Talente-Förderung noch nicht ab. "Natürlich haben wir eine Reihe von jungen Fahrern für 2021 im Blick", fuhr er fort. "Aber auch Fahrer, die dieses Jahr herausstechen, werden wir für nächstes Jahr in Betracht ziehen."