Joan Mir übte nach dem MotoGP-Rennen in Sepang harsche Kritik an der Rennleitung und den FIM Stewards. Der Spanier war für ein mutmaßliches Vergehen in der 17. Runde mit einer Long Lap Penalty belegt worden. Eine Strafe, die er nicht akzeptieren will.

"Das ist einfach nur unfair", holte Mir in seiner Presserunde nach dem Rennen aus. "Ich bin Rookie und es war wohl das einfachste, mich mit dieser Long Lap Penalty zu belegen. Das hat mich zwei Positionen gekostet", ärgerte er sich. Mir kam letzten Endes nur auf P10 ins Ziel.

Was war passiert? In einem Dreikampf um die 8. Position zwischen Mir, Zarco und Jack Miller kam es zu einer seitlichen Kollision zwischen dem Spanier und dem Franzosen. Zarco kam zu Sturz und musste sein Rennen beenden. Für die beiden Unfallbeteiligten war es ein normaler Rennunfall.

So sagte etwa Zarco nach dem Rennen: "Ich habe versucht, Jack zu überholen, aber von innen kam Joan an. Er war ein bisschen zu schnell und kam mir vor den Lenker. Er hat mich recht hart berührt und ich konnte nichts machen. Das ist aber eigentlich kein großes Drama."

Klar für Zarco & Mir: Rennunfall

Mir führte aus: "Zarco ist ja sogar zu mir in die Garage gekommen und hat sich entschuldigt für den Zwischenfall. Ich habe mich auch entschuldigt und wir haben diese Situation richtig verstanden. Nur die Rennleitung nicht."

Diese setzte den Fall "under investigation" und gab ihn somit an die FIM-Stewards, die sich wiederum für eine Bestrafung von Mir entschieden. Der Spanier fühlte sich nach dem Rennen benachteiligt: "In Mugello ist mit Valentino Ähnliches passiert und in Brünn mit Zarco. All diese Szenen wurden nicht bestraft, aber ich jetzt schon."

Bei Suzuki war man über die Strafe dermaßen sauer, dass Teamchef Davide Brivio am Nachmittag sogar die Stewards zu einem Gespräch bat. Dabei hatte mit Alex Rins auch der zweite Schützling Brivios für Ärger gesorgt. Denn der zweifache Saisonsieger war im Rennen in der letzten Kurve mit Jack Miller kollidiert.

Rins kracht Miller in die Flanke

Zwar konnten beide Piloten weiterfahren, doch an beiden Maschinen fehlten nach dem Aufprall Teile. Rins war sich allerdings keiner Schuld bewusst: "Hätte ich etwas falsch gemacht, wäre ich doch bestraft worden, oder?", antwortete er auf eine Frage in seiner Medienrunde in Sepang.

Jack Miller sah die Sache ein wenig anders: "Das ist mit ihm nicht zum ersten Mal passiert und wird mit ihm nicht zum letzten Mal passiert sein." Eine Strafe forderte Miller allerdings nicht, denn auch der Australier wertete diesen Zusammenstoß als Rennunfall. Joan Mir hilft diese Entscheidung freilich nicht weiter.