An einem Verbleib von Takaaki Nakagami bei LCR Honda für die MotoGP-Saison 2020 gab es eigentlich nie wirklich einen Zweifel. Die Honda Racing Corporation, an die der Japaner vertraglich direkt gebunden ist, war mit seinen Leistungen hochzufrieden. Auch Nakagami selbst strebte keinen Wechsel an, wünschte sich aber für 2020 aktuelles Werksmaterial, weshalb sich die Verhandlungen in die Länge zogen.

Am Dienstag vor dem großen Heimrennen in Motegi gab HRC nun die Vertragsverlängerung mit Nakagami via Presseaussendung bekannt. Auf welchem Motorrad er in der kommenden Saison sitzen wird, erwähnt man darin aber nicht. Gut möglich also, dass sich Nakagami auch 2020 mit einem Vorjahresmodell zufrieden geben muss.

Nakagami muss pausieren

Der Japan-Grand-Prix wird für Nakagami übrigens bereits das letzte MotoGP-Rennen in dieser Saison sein. Er muss sich im Anschluss einer Operation an seiner Schulter unterziehen, die er sich beim Abschuss durch Valentino Rossi im Rennen von Assen zugezogen hatte. Die letzten drei Grand Prix in Australien, Malaysia und Valencia muss er daher auslassen, um für die Saison 2020 voll fit zu sein.

"Seit Assen fehlt es mir an Kraft in der Schulter und ich habe auch Schmerzen. Ich konnte damit zwar fahren, aber es war alles andere als ideal. Ich habe mich deshalb zusammen mit den Ärzten, Honda und meinem Team dazu entschlossen, die Operation jetzt durchführen zu lassen", so Nakagami.

Seit Assen ist Nakagami nicht mehr voll fit, Foto: LCR Honda
Seit Assen ist Nakagami nicht mehr voll fit, Foto: LCR Honda

Johann Zarco als Nakagami-Ersatz?

Nakagamis Operation könnte sich als Glücksfall für Johann Zarco erweisen. Der von KTM gefeuerte Franzose verriet bereits in der Vorwoche gegenüber 'Moto Journal', dass er im Fall einer Zwangspause für Nakagami die letzten drei Rennen für LCR Honda bestreiten könnte. Da diese Zwangspause nun fix ist, wäre der Weg frei für Zarco.

Eine Einberufung von Johann Zarco wäre für Honda sowohl Chance als auch Risiko. Sollte Jorge Lorenzo 2020 nicht mehr im Werksteam fahren - sei es nun aufgrund seiner eigenen Entscheidung oder auf Druck von HRC - könnte Zarco ein Ersatzkandidat sein, dem man somit eine bessere Vorbereitung ermöglichen würde. Nimmt Zarco 2020 aber die wohl deutlich wahrscheinlichere Testfahrerrolle bei Yamaha ein, könnte man bei Honda Opfer von feindlicher Spionage werden. Diese Entscheidung will also gut überlegt sein.