Die überraschende Trennung von Johann Zarco und KTM eröffnet den MotoGP-Fahrern plötzlich die Chance auf einen Platz als Werksfahrer in der kommenden Saison. Unmittelbar nachdem die Nachricht am Montagfrüh publik wurde, meldeten sich in den sozialen Medien viele Fans zu Wort, die gerne ein Comeback von Dani Pedrosa sehen würden.

Am Montagabend war eine große KTM-Abordnung mit Pedrosa, Sportchef Pit Beirer und Miguel Oliveira zu Gast bei der ServusTV-Sendung "Sport und Talk" und schob den Spekulationen einen Riegel vor. "Ich habe von KTM den Auftrag zu testen", sagte Pedrosa. "Ich bin daher jetzt viel entspannter und habe diesen ganzen Druck vor dem Rennen nicht mehr. Ich kann mich ganz auf meine Testarbeit konzentrieren. Daher ist das (ein Comeback; Anm.) aktuell nicht mein Plan."

Auch Beirer bezog klar Stellung: "Wir sind extrem glücklich mit seiner Arbeit. Vom 'Edelhelfer Dani' profitieren wir jetzt schon ganz gewaltig und er ist enorm wichtig in dieser Rolle. Diese andere Fantasie können wir ruhig fliegen lassen, aber er hat einen ganz klaren Auftrag von uns und den hat er voll angenommen."

Mit Pol Espargaro, Miguel Oliveira und Brad Binder habe man bereits drei gute Fahrer, so Beirer. Ob Oliveira eventuell in das Werksteam aufrücken könnte, wollte aber keiner der Anwesenden wirklich beantworten. In diesem Fall würde nämlich kein Platz im Werksteam, sondern bei Tech3 frei, wo KTM 2020 seinen Rookie Binder platziert.

Eilig scheint man es bei KTM nicht zu haben, denn die großen Namen haben ohnehin alle bereits ihre Verträge für 2020 unterschrieben. Beirer daher: "Es gibt noch keinen Masterplan, aber eine neue Version: Wir haben uns dazu entschlossen, ab heute bis 19. November in Valencia eine Bewerbungsfrist zu setzen. Namhafte Spitzenfahrer können sich gerne für den MotoGP-Ride bewerben."

Dani Pedrosa und sein 36-jähriger Testfahrer-Kollege Mika Kallio sind von KTM aktuell aber in der Entwicklung eingeplant, wo der österreichische Hersteller dringender Hilfe nötig hat als in den Rennen. Britische Medien brachten zuletzt Bradley Smith als potenziellen Zarco-Nachfolger ins Spiel. Smith fuhr bereits zwei Jahre lang für KTM und hat bei seinem im Herbst klargemacht, dass er wieder zurück auf einen Stammplatz will.

Aktuell ist Smith bei Aprilia als Testfahrer unter Vertrag und bestritt bereits drei Wildcard-Einsätze. Parallel dazu startet Smith in der MotoE, wo er es in beiden Rennen auf das Podest schaffte und in der Meisterschaft daher auf dem zweiten Rang liegt.