Die MotoGP-Zukunft für den Sachsenring sieht nach Jahren der Ungewissheit endlich rosig aus. Wie ADAC-Sportpräsident Hermann Tomczyk und Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta am Samstag in einer Pressekonferenz bekanntgaben, sind die Gespräche über einen neuen Vertrag ab 2022 an diesem Wochenende angelaufen.

Dass der ADAC das Rennen in den kommenden beiden Jahren auf dem Sachsenring belassen wird, hatte Tomczyk bereits vor dem Wochenende in der "Bild" bestätigt. Doch auch die langfristige Zukunft der MotoGP in Deutschland soll auf dem Sachsenring liegen. "Hier ist der richtige Ort dafür und dieses Rennen ist einer unserer wichtigsten Grand Prix", bestätigte Ezpeleta.

21. Juni 2020: MotoGP am Sachsenring

Im Rahmen der Pressekonferenz verriet Tomczyk auch das Datum für das Rennen im kommenden Jahr. Demnach wandert der Sachsenring im Rennkalender nach vorne und das deutsche MotoGP-Rennen soll bereits am 21. Juni 2020 stattfinden. Noch ist der Teminplan provisorisch und muss vom Weltverband FIM abgesegnet werden, doch der Vorverkauf startet bereits am Sonntag unmittelbar nach dem MotoGP-Rennen.

Auch für den deutschen Nachwuchsbereich gab es am Freitag gute Nachrichten: Tomczyk und Ezpeleta präsentierten gemeinsam mit KTM-Sportchef Pit Beirer den neuen Northern Talent Cup, der künftig den ADAC Junior Cup als Vorstufe zur Moto3 ersetzen soll. "Es war notwendig, in unserer Region mehr zu tun", erklärte Tomczyk am Samstag.

Northern Talent Cup ersetzt Junior Cup

KTM liefert die 250cc-Motorräder mit ca. 45 PS, die in der neuen Nachwuchsserie eingesetzt werden sollen. Geplant ist ein Kalender mit sieben Wochenenden zu je zwei Rennen auf Strecken in Deutschland, den Niederlanden, Tschechien und Österreich. Am Sachsenring und in Brünn soll der Northern Talent Cup im Rahmen der MotoGP fahren.

Das Starterfeld soll auf 24 Teilnehmer begrenzt sein, die deutschen WM-Rennställe Prüstel GP und Dynavolt Intact GP kündigten auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com bereits Interesse an, in den neuen Cup Junior-Teams entsenden zu wollen. "Das ist genau das Richtige", sagte etwa Intact-Teamchef Jürgen Lingg.

Von 12 bis 17 Jahren

Der neue Cup ist für Talente von 12 bis 17 Jahren offen und primär für die Nachwuchsförderung des deutschsprachigen Raumes, Tschechiens und der Benelux-Länder gedacht. Zwar dürfen auch Fahrer aus anderen Nationen starten, doch Bewerbungen aus den genannten Regionen werden bevorzugt behandelt, sagte Ezpeleta.

Das Prinzip der Talent Cups wird von der Dorna bereits seit Jahren forciert: Seit 2014 findet der Asia Talent Cup statt, aus dem es unter anderem Moto3-GP-Sieger Kaito Toba in die Motorrad-WM schaffte. In Spanien gibt es zudem den European Talent Cup und in Großbritannien den British Talent Cup.