Drei Rennen in Serie ohne einen einzigen Punkt. Das passierte Valentino Rossi zuletzt vor knapp acht Jahren. Am Ende seiner ersten Seuchensaison bei Ducati blieb er in Motegi, Phillip Island und Valencia ohne einen einzigen Zähler. Schwere Zeiten also für den MotoGP-Superstar, vor allem weil die Krise auf einen Zeitpunkt der Saison fällt, in dem Rossi normalerweise stets groß aufzeigt.

Je zehn Mal gewann Rossi bislang in Assen und Barcelona, neun Mal in Mugello. Nun sah er in diesen drei Rennen nicht einmal die Zielflagge. "Drei Stürze in Serie sind natürlich richtig bitter, vor allem weil das drei meiner absoluten Lieblingsstrecken sind", gibt Rossi zu. "Es ist aber vor allem auch schade für die Weltmeisterschaft."

Eine derartige Unserie setzt auch Rossi, der in der Motorrad-Weltmeisterschaft bereits so viel erlebt hat, mächtig zu. Vor allem, da in Assen mit Sieger Maverick Vinales, dem drittplatzierten Fabio Quartararo und Franco Morbidelli auf P5 die anderen drei Yamaha-Piloten durchwegs starke Leistungen zeigten. Auf die Frage, ob die schwachen Leistungen nicht vielleicht eher am Fahrer als am Motorrad liegen, gab sich Rossi deshalb selbstkritisch: "Puh. Vielleicht ja, vielleicht nein. Es kann sein, ja."

Valentino Rossi: Einfach nicht schnell genug

Der Yamaha-Star ist sich über den Ernst der Lage bewusst. "Ich bin einfach nicht schnell genug", gibt er ganz offen zu. "Wir müssen etwas finden, um so stark wie die anderen Yamaha-Fahrer zu sein. Ich bin vor allem in den schnellen Kurven zu langsam, das Bike fühlt sich für mich schwerfällig an und ich fühle mich überhaupt nicht wohl."

Valentino Rossi war in Assen schwächster Yamaha-Pilot, Foto: Yamaha
Valentino Rossi war in Assen schwächster Yamaha-Pilot, Foto: Yamaha

In Assen nahm Rossi bei seinem Sturz in Runde fünf auch noch Takaaki Nakagami aus dem Rennen. Er verbremste sich in Kurve acht, rutschte über das Vorderrad weg und räumte den japanischen LCR-Piloten. "Es war meine Schuld. Ich muss mich bei ihm entschuldigen", so Rossi. Nakagami musste seine Medienrunde nach dem Rennen absagen und begab sich zur Untersuchung ins Medical Center.

Er kam aber wie Rossi ohne gröbere Blessuren davon, wie Nakagami in einer Aussendung seines Rennstalls bestätigte: "Ich bin nicht ganz fit, aber ich habe glücklicherweise keine wirklichen Verletzungen. Es war ein wirklich fieser Crash. Ich bin im Kies fast nicht langsamer geworden und habe in die Begrenzung eingeschlagen."