Pol Espargaro ist an diesem MotoGP-Wochenende in Assen einer der Helden aus der zweiten Reihe. Der katalanische KTM-Werksfahrer kämpft mit einer schmerzhaften Handgelenksverletzung und schaffte es im Qualifying dennoch in Q2.

"Es ist sehr schmerzhaft, besonders in den ersten Runden einer jeden Session", gestand Espargaro am Samstagnachmittag. "Ich muss mich immer wieder neu an die Schmerzen gewöhnen. Das Rennen morgen wird sehr hart für mich, aber ich bin bereit, mich über diese 26 Runden zu kämpfen."

Beim MotoGP-Test verletzt

Espargaro hatte sich beim MotoGP-Test in Barcelona am Montag nach dem Rennen am rechten Handgelenk verletzt und musste daher bereits auf den privaten KTM-Test zwei Tage später verzichten. Eine erste Untersuchung in Barcelona ergab, dass Espargaro keine Frakturen erlitt, doch die Schmerzen nach den beiden Sessions am Freitag waren so groß, dass der Katalane erneut die Ärzte konsultierte.

Doch auch in Assen konnte kein Bruch festgestellt werden. Um welche Art der Verletzung es sich genau handelt, darüber herrscht nach wie vor Unklarheit. Fakt ist aber, dass Espargaro große Schmerzen hat: "In Barcelona konnte ich beim Test nicht einmal zwei Finger bewegen", gesteht Espargaro.

"Hier kann ich immerhin fahren, aber vor allem in Rechtskurven, in denen du in Schräglage noch auf der Bremse bist, habe ich große Schmerzen. Bremsen auf der Geraden macht mir fast nichts aus, weil ich das mit dem linken Arm abfangen kann. Aber sobald ich mich nach rechts lehnen und in eine Kurve hineinbremsen muss, sehe ich Sternchen."

Espargaro schafft es in Q2

Umso beeindruckender war seine Leistung am Samstag, als er Q1 als Zweiter abschloss und sich dadurch für Q2 qualifizierte, wo es letztlich zu Startplatz 12 reichte. "Wir sind echt stolz auf ihn", sagte Pit Beirer nach der Session über seinen Schützling. "Er hat große Schmerzen und wir sehen wie er sich schwertut."

"Aber er sagt, er ist Okay und lässt sich dadurch nicht beeinflussen", so Beirer. "Ich weiß aber nicht, was wir morgen von ihm erwarten können. Schade, denn wir haben das richtige Package für ihn gefunden." Denn eine schnelle Runde macht noch kein Rennen und die 26 Runden bei vermutlich 30 Grad und Sonnenschein machen Espargaros Aufgabe für Sonntag nicht einfach.

"Wenn ich morgen die volle Distanz durchhalte, wäre das fantastisch", sagte Espargaro ganz offen. "Ich muss ein bisschen sanfter fahren. Normalerweise hasse ich das, aber morgen muss ich die KTM wohl eher wie eine Yamaha fahren." Ob das gelingt, können die MotoGP-Fans ab 14.00 Uhr verfolgen.