MotoGP-Promoter Dorna sucht immer neue Wege, die Königsklasse größer und größer werden zu lassen. Ein riesiger Markt für den Sport ist Asien, vor allem Indonesien. Das Land ist schon länger bestrebt, einen MotoGP-Lauf austragen zu können. Diese Pläne haben sich jetzt konkretisiert, denn ab 2021 bekommt Indonesien sein eigenes MotoGP-Rennen, das noch dazu das erste und einzige Straßenrennen im Kalender sein soll. Dazu wird auch die Superbike-WM dort Rennen austragen, wie offiziell bekannt gegeben wurde.

Die Dorna und die indonesische Tourismus-Entwicklungsgesellschaft konnten sich auf einen Deal einigen, wie offiziell mitgeteilt wurde. Der Vertrag wurde bereits Ende Januar von Carmelo Ezpeleta und dem Direktor der Entwicklungsgesellschaft, Abdulbar M Mansoer, unterzeichnet. Damit ist nun klar, dass Indonesien von 2021 bis einschließlich 2023 ein MotoGP-Rennen austragen wird. Und zwar nicht irgendeines, denn der Indonesien GP auf der Insel Lombok soll das bisher erste und einzige Straßenrennen im MotoGP-Kalender werden. Der Deal beinhaltet auch Rennen der Superbike-WM.

"Das wird ein einzigartiges Projekt, eine urbane Weltklasse-Strecke in einem Land, in dem die MotoGP so intensiv verfolgt wird. Indonesien ist ein Kernmarkt für uns mit einem bedeutsamen Anteil an Motorsport-Fans. Die MotoGP-Atmosphäre wird noch stärker, wenn der Kurs erst einmal fertig ist. Die Integration Lomboks in den Kalender der Superbike-WM macht dieses Angebot noch attraktiver für die heimischen Fans", wird Ezpeleta zitiert.

Der Knackpunkt wurde bereits angesprochen: Die Strecke muss erst noch gebaut werden. Das Layout für die 4,32 Kilometer lange Strecke steht aber bereits und wurde sogar schon von FIM-Sicherheitsbeauftragten Franco Uncini abgesegnet. Dem Rennen steht damit zumindest theoretisch also nichts mehr im Wege. Mansoer zeigt sich zuversichtlich, was das Projekt betrifft.

Bereits beim Thailand GP war der Zuspruch der MotoGP-Fans groß, Foto: MotoGP
Bereits beim Thailand GP war der Zuspruch der MotoGP-Fans groß, Foto: MotoGP

"Der Straßenkurs wird von Grund auf neu gebaut, nicht so wie die Strecken in Singapur oder Monaco", so Abdullar. "Wir erwarten einen schnellen Konstruktionsprozess der Strecke, da wir nur Straßen und das Paddock bauen müssen." Wenn auf der Strecke keine Motorsport-Events ausgetragen werden, sollen die Straßen als normale Autobahn genutzt werden.

Im September diesen Jahres sollen die ersten Baumaßnahmen an der Strecke beginnen, die durch eine französische Firma durchgeführt werden. Außerdem gibt es bereits jetzt schon eine Option darauf, den bisher über drei Jahre abgeschlossenen Vertrag noch weiter zu verlängern, wie Abdullar verriet.

Aktuell zählt der MotoGP-Kalender 19 Rennen pro Jahr, nachdem in der letzten Saison der Thailand GP hinzugekommen war. Gemeinsam mit dem ab 2020 geplanten Finnland GP auf dem Kymi-Ring kommt der Rennkalender mit dem Indonesien GP ab 2021 auf über 20 Rennen in einer Saison. Gegen eine so hohe Zahl von Events haben sich bereits mehrere MotoGP-Piloten offen ausgesprochen.