Die Spannung in der Yamaha-Box von Maverick Vinales war am vergangenen MotoGP-Wochenende in Brünn deutlich spürbar. Seinem Crewchief Ramon Forcada wurde vom Team mitgeteilt, dass er nach der Saison 2018 nicht mehr an Vinales' Seite arbeiten würde. Forcada ärgerte sich sehr darüber, dass er diese Entscheidung nicht direkt vom Fahrer erhielt. In einem Interview mit dem spanischen Fernsehsender 'Movistar TV' reagierte er verstimmt, meinte sogar, dass Brünn sein letztes Rennen sein könnte.

Weiter angeheizt wurden die Spekulationen über einen völligen Bruch zwischen Vinales und Forcada durch hämischen Applaus Vinales', nachdem er am Ende des dritten Freien Training den direkten Einzug in Q2 verpasste. Am Samstag durfte Vinales dann in seiner Medienrunde keine Fragen zu der Situation mit Forcada beantworten. Vorangegangen war dem ein Meeting hinter verschlossenen Türen mit Yamaha-Motorsportchef Lin Jarvis und Kommunikationsdirektor William Favero.

Schließlich nahm Vinales auch nicht am Montagtest in Brünn teil. Offizielle Begründung: Nach seinem Sturz im Rennen am Sonntag hatte ihm die Schulter zu große Schmerzen bereitet. Am Sonntagabend meinte Vinales noch, dass er körperlich völlig okay sei.

Maverick Vinales klärt über Crewchief-Trennung auf

Am Donnerstagabend in Spielberg war es nun Zeit für Vinales, mit den Spekulationen aufzuräumen. Eine Stunde später als geplant stellte er sich den Fragen der Presse. Er hatte seinen ursprünglichen Flug nach Österreich verpasst, hörte man vom Team.

Zu allererst stellte er klar, dass der Grund für den verpassten Montagstest tatsächlich körperliche Beschwerden waren. Er reiste nach Barcelona, um sich dort untersuchen zu lassen. "Es war wirklich schade, dass ich nicht testen konnte, denn nach einem Sturz willst du eigentlich möglichst schnell wieder auf das Motorrad", so Vinales. "Meine Schulter hat sich aber wirklich schlecht angefühlt und es wäre unmöglich gewesen, zu fahren." Die Untersuchung in Barcelona ergab, dass keine grobe Verletzung vorliegt. "Ich werde am Sonntag bei 100 Prozent sein", ist Vinales überzeugt.

In Spielberg sieht sich Vinales wieder voll einsatzfähig, Foto: Andrew Northcott
In Spielberg sieht sich Vinales wieder voll einsatzfähig, Foto: Andrew Northcott

Doch wie steht es um die Beziehung zu Crewchief Forcada? "Für mich ist das Thema erledigt", sagte er deutlich. "Meiner Meinung nach wurde da am vergangenen Wochenende mehr Lärm gemacht, als nötig." Vor allem der Darstellung, wonach die Entscheidung zur Kündigung Forcadas alleine von ihm gekommen sei, widerspricht Vinales: "Es war nicht nur meine Entscheidung, sondern eine des gesamten Teams."

Vinales glaubt an reibungslose Zusammenarbeit

Die Wogen zwischen Vinales und Forcada könnten also etwas geglättet sein. Der Mann mit der Startnummer 25 glaubt auf jeden Fall daran: "Ich bin mir sicher, dass wir weiterhin ohne Probleme zusammenarbeiten können. Unser Ziel ist ja das gleiche. Die Yamaha soll das beste Motorrad im Feld sein. Dazu müssen wir uns konzentrieren und zusammen hart arbeiten."