Jorge Lorenzo wechselt mit Saisonende zu Repsol Honda. Was der italiensiche MotoGP-TV-Rechteinhaber "SkySports" und die "Gazzetta dello Sport" bereits am Dienstag berichteten, wurde am Mittwochmorgen offiziell bestätigt.

In einer aus vier Sätzen bestehenden Presseaussendung unter dem Titel "HRC sign Jorge Lorenzo" gab Honda die überraschende Verpflichtung des dreifachen MotoGP-Weltmeisters für die kommenden zwei Jahre bekannt. Die sonst üblichen Zitate ranghoher Honda-Bosse fehlten in der Presseaussendung.

"Sky Italia" nannte bereits am Dienstag vertragliche Details: So soll Lorenzo pro Saison vier Millionen Euro kassieren. Das ist nur ein Drittel seines aktuellen Gehalts bei Ducati. Der Deal soll nach kurzen Verhandlungen bereits in Mugello von HRC-Boss Yoshishige Nomura unterzeichnet worden sein.

Lorenzo wusste in Mugello um Zukunft

Lorenzo selbst hatte bereits am Donnerstag vor dem Rennen in Mugello angekündigt: "Ich werde weitermachen für die nächsten zwei Jahre. Ich werde nicht zurücktreten und werde auf einem konkurrenzfähigen Motorrad sitzen." Zu diesem Zeitpunkt waren die meisten Medien allerdings von einem Wechsel auf Yamaha ausgegangen.

An diesem Deal wurde tatsächlich gebastelt - mit finanzieller Unterstützung aus Malaysia. Sowohl der Sepang Circuit, der bereits Teams in Moto2 und Moto3 betreibt, als auch Ölgigant Petronas sollten den Rennstall finanzieren. Allerdings gab es in den Verhandlungen viele Unklarheiten, wie Sepang-Boss Razlan Razali in Mugello beteuerte.

Der Deal war den Malaysiern sogar so unsicher, dass man Hafizh Syahrin nicht in das Projekt involvierte. "Die Karriere von Hafizh hat für uns Priorität. Daher will ich nicht, dass diese Unsicherheiten seine Laufbahn beeinflussen", sagte Razali gegenüber "Crash.net". Syahrin wurde - ebenfalls am Mittwochmorgen - als zweiter Fahrer neben Miguel Oliveira bei Tech3 bestätigt.

Marquez + Lorenzo = Dreamteam

Auch Lorenzo könnten die vielen offenen Fragen eines Deals mit Yamaha abgeschreckt haben. Somit sind der Wechsel zu Honda samt finanzieller Einbußen und die rasche Einigung nachvollziehbar. Nachdem Honda am Dienstag um 12:39 Uhr per Presseaussendung die Trennung von Dani Pedrosa bekanntgab, war der Weg für die Bekanntmachung der Verpflichtung von Lorenzo frei.

Dass Dani Pedrosa Honda mit Saisonende verlassen würde, war absehbar. Denn HRC verhandelte ergebnislos bereits mit Johann Zarco, Andrea Dovizioso und Joan Mir. Sogar bei Ducati soll man nach der Ablösesumme für Jack Miller gefragt haben, wovon dieser nach eigenen Angaben keine Kenntnis hatte. Sogar mit Superbike-Weltmeister Jonathan Rea soll Honda Gespräche geführt haben.

Ein Zusammenschluss von Marc Marquez und Jorge Lorenzo macht Repsol Honda zum neuen Dreamteam der MotoGP. Denn gemeinsam haben die beiden Ausnahmekönner 130 Siege in der Motorrad-WM und insgesamt elf WM-Titel, sieben davon in der MotoGP-Klasse. In den vergangenen acht Jahren hier der Weltmeister der Königsklasse nur einmal (Casey Stoner 2012) weder Lorenzo, noch Marquez.