Im Streit zwischen dem ADAC und dem SRM um die künftige Austragung des MotoGP-Rennens am Sachsenring mischt sich nun auch die regionale Politik ein. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer äußerte sich am Montagabend zum ersten Mal zum drohenden Abzug des Rennens aus Sachsen.

"Mein Ziel ist, dass es dieses Rennen auch in den nächsten Jahren gibt. Ich glaube, dass natürlich die Region, aber der gesamte Freistaat von diesem Grand Prix profitiert", wird Kretschmer von der "Freien Presse" zitiert. In welcher Weise er auf den ADAC einwirken wolle, das Rennen 2019 doch wieder nach Sachsen zu bringen, ließ der CDU-Politiker allerdings offen.

Der ADAC hatte am 24. Mai den Vertrag mit dem Sachsenring aufgekündigt, der den Sachsen den Deutschland Grand Prix bis 2021 zugesichert hätte. Die genauen Gründe des Zerwürfnisses nannten bislang weder der ADAC noch Ausrichter SRM. Vermutlich geht es aber um finanzielle Fragen. Denn die SRM GmbH macht mit dem deutschen MotoGP-Rennen aktuell Verluste.

Kretschmer greift ADAC an

Ob nun der Freistaat Sachsen finanziell in die Bresche springt, beantwortete Kretschmer nicht. Er griff stattdessen den ADAC frontal an: "Ich würde, wenn ich ADAC wäre und so eine Geschichte der letzten Jahre hinter mir hätte, wo so viel Vertrauen verloren ist, mich jetzt ein bisschen anders verhalten."

Dem SRM sprach er hingegen sein Vertrauen aus: "Wir haben mit der Region und auch mit der GmbH einen Partner, der unglaublich verlässlich, professionell und auch mit sehr niedrigen Kosten - wenn man es mal mit anderen vergleicht - diese Veranstaltung organisiert."

Abschließend bekannte sich Sachsens Ministerpräsident zum MotoGP-Rennen am Sachsenring: "Ich möchte dieses Rennen. Ich möchte nicht nur dieses Jahr kommen dürfen, sondern auch die nächsten Jahre." Ob er seinen Worten nun auch Taten folgen lässt, muss Kretschmer in den kommenden Wochen beweisen.