Die MotoGP geht vor dem Grand Prix in Austin einer direkten Konfrontation von Valentino Rossi und Marc Marquez vor den internationalen TV-Kameras aus dem Weg. Beide Fahrer werden nicht an der offiziellen Pressekonferenz vor dem Rennwochenende am Donnerstag teilnehmen.

MotoGP Argentinien: Das Chaos-Rennen in der Analyse: (25:04 Min.)

Die Liste der sechs teilnehmenden Piloten umfasst Cal Crutchlow, Andrea Dovizioso, Johann Zarco, Maverick Vinales, Jack Miller und Alex Rins. Eine Pressekonferenz sowohl ohne Rossi als auch Marquez gab es zuletzt im Vorjahr in Mugello.

Die ersten drei der WM-Wertung sind üblicherweise bei dem Event gesetzt, weshalb Marquez auch seit Mugello 2017 (damals kam er als WM-Vierter nach Italien) nicht mehr bei der Pressekonferenz fehlte. Für die Dorna günstig: Weder Rossi (8.), noch Marquez (5.) erfüllen aktuell dieses Kriterium. Wenngleich Marquez als Sieger aller fünf bisherigen MotoGP-Rennen in Austin durchaus eine Berechtigung für einen Platz bei dem Event hätte.

Rossi und Marquez sprechen getrennt

Doch die Dorna will sich nach dem Eklat vom vergangenen Wochenende wohl weitere offen zur Schau gestellte Streitigkeiten ersparen. Rossi und Marquez werden am Donnerstag dennoch zu den Medien sprechen, allerdings voneinander getrennt in ihren eigenen Team-Räumlichkeiten am Circuit of The Americas.

Marquez' Verhalten am vergangenen Sonntag in Argentinien wird zudem am Freitagabend in der Safety Commission zur Sprache kommen. "Wir werden das im Meeting in Austin diskutieren und unsere Lehren daraus ziehen", erklärte Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta vor wenigen Tagen. Allerdings ist die Teilnahme für die MotoGP-Fahrer freiwillig, zudem werden in diesem Gremium nur Empfehlungen ausgesprochen und keinerlei finale Entscheidungen getroffen.

Beim MotoGP-Rennen in Argentinien hatte Marquez mit aggressiven Manövern für Unmut gesorgt und unter anderem Valentino Rossi zu Sturz gebracht. Der Weltmeister hatte im Rennen insgesamt drei Strafen bekommen, doch vielen Fans war das nicht genug: Sie fordern nach wie vor eine Sperre für Marquez.

Keine weiteren Sanktionen in Sicht

Weitere Sanktionen durch die Renndirektion der MotoGP wurden bereits am Sonntag ausgeschlossen. Die FIM alt ausführender Weltverband der Motorrad-WM könnte allerdings sehr wohl noch eine Sperre aussprechen. Allerdings könnten Marquez und Honda dagegen am Obersten Sportgerichtshof CAS klagen, was ein monatelanges juristisches Nachspiel nach sich ziehen würde.

An eine Sperre dürfte auch bei der FIM niemand mehr denken. Präsident Vito ippolito nahm stattdessen in einem Statement sowohl Marquez für sein Verhalten auf der Strecke, als auch Rossi für seine Aussagen nach dem Rennen in die Pflicht.

"Die Fahrer haben eine große Verantwortung, uns dabei behilflich zu sein, die Emotionen der Fans in Zaum zu halten. Das gilt sowohl für ihr Verhalten auf der Strecke, als auch für ihre Aussagen abseits davon", so ippolito.