Der Chang International Circuit von Buriram ist die 75. Strecke in der Geschichte der Motorrad-Weltmeisterschaft und die 19. im aktuellen Kalender. Sie ist auch die erste überhaupt in Thailand. Am Freitag testete die MotoGP dort erstmals.
Für die 4,6 Kilometer brauchte Cal Crutchlow als schnellster Fahrer 1:30.797 Minuten. Damit wird der Chang International Circuit aller Voraussicht nach die drittkürzeste Rundenzeit aller aktuellen MotoGP-Strecken aufweisen, unterboten nur noch vom Sachsenring und dem Red Bull Ring in Spielberg.
Die Strecke unterteilt sich in zwei unterschiedliche Bereiche. Zum einen gibt es vier ausgedehnte Geraden, von denen die längste einen Kilometer lang ist und die durch langsame, 90°- beziehungsweise 180°-Kurven verbunden sind. Dem entgegen steht ein enger Mittelsektor mit flüssigeren Kurven.
Andrea Dovizioso: Buriram eine komische Strecke
"Es ist eine ziemlich komische Strecke. Drei Kurven sind sehr langsam, durch alle anderen muss man mit dem Motorrad richtig schnell durchsliden", erklärt Andrea Dovizioso. Im Vorhinein wurde die Strecke als klassischer Ducati-Kurs gesehen, da die langen Geraden stark an das Layout des Red Bull Ring erinnern, wo der Sieger in den letzten beiden Jahren ja auf einer Desmosedici saß. Am ersten Tag machte zwar Honda mit drei Fahrern in den Top-Five den stärksten Eindruck, Dovizioso ist dennoch zuversichtlich: "Ich glaube, dass es eine gute Strecke für uns sein kann."
Generell präsentierte sich die Strecke für die Fahrer etwas anders, als sie das erwartet hatten. "Es ist langsamer als ich gedacht habe", gesteht Weltmeister Marc Marquez. "Wir haben hier viele Kurven im zweiten Gang, harte Beschleunigungszonen und harte Bremspunkte. Dementsprechend schwierig wird es werden, die Reifen zu verwalten." Valentino Rossi, der die Strecke im Vorhinein als langweilig abgestempelt hatte, musste sein Urteil etwas revidieren: "Mein erster Eindruck ist nicht schlecht, ehrlich gesagt besser als erwartet.
Positiv überrascht waren die Piloten vom guten Grip der Strecke. In der Regel ist der Zustand des Asphalts auf relativ neuen Strecken meist ein großes Problem für die MotoGP-Fahrer. "Wir konnten hier sofort viel Grip und Traktion finden, ohne die Reifen zu zerstören. Das ist ungewöhnlich für eine neue Strecke", freute sich Danilo Petrucci.
Bodenwellen und Hitze fordern MotoGP-Fahrer in Thailand
Sorgen machte den Fahrer hingegen die letzte Kurve. Weniger aufgrund ihres engen Charakters als aufgrund der dort vorhandenen Bodenwellen, die unter anderem Cal Crutchlow und Dani Pedrosa zu Boden rissen. "Die Schläge dort verursachen ziemliches Chattering, deshalb bin ich gestürzt", erklärt Crutchlow. Pedrosa ging es ähnlich: "Ich habe eine Bodenwelle erwischt und das Vorderrad verloren. Solche Dinge muss man auf einer neuen Strecke eben lernen."
Neben diesen Bodenwellen machte den Piloten vor allem die große Hitze in Thailand zu schaffen. Bis zu 37 Grad wurden am ersten Testtag gemessen, in den nächsten beiden Tagen soll es in dieser Tonart weitergehen. "Das war mitunter die größte Hitze, in der ich je gefahren bin", gestand Pedrosa. Lediglich die im Vergleich zu etwa Sepang deutlich geringere Luftfeuchtigkeit von nur rund 30 bis 40 Prozent erleichtert die Arbeit etwas, wie Valentino Rossi erklärt: "Dadurch kann man etwas leichter atmen und hat das Gefühl, zumindest ein bisschen Sauerstoff abzubekommen."
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