Die MotoGP-Saison 2017 entwickelte sich mit Fortdauer des Jahres für Valentino Rossi und Maverick Vinales zunehmend zum Debakel. Die vor Saisonbeginn massiv veränderte M1 wurde zur Diva, funktionierte bei gewissen Verhältnissen und auf einzelnen Strecken überhaupt nicht. Rossi und Vinales klagten immer wieder über mangelnden Grip. So fielen die Dominatoren der ersten Rennen in der Gesamtwertung bis auf die Ränge drei und fünf zurück.

Für Yamaha war damit klar: Das 2017er-Modell war ein Schuss in den Ofen. Deshalb ging man bei der Entwicklung der 2018er-M1 einen Schritt zurück und nahm die Maschine aus der Saison 2016, mit der Valentino Rossi und Jorge Lorenzo damals fünf Rennen gewinnen konnten, als Basis für das neue Motorrad.

Und mit dieser neuen Maschine fühlten sich die Yamaha-Piloten Rossi und Vinales bei den ersten Testfahrten des Jahres am Sonntag in Sepang direkt pudelwohl. "Es war ein guter Start", freute sich Rossi. "Ich kann mich nicht an einen Tag in der Saison 2017 erinnern, an dem es für mich so gut gelaufen ist wie heute hier. Ich war von Beginn an konkurrenzfähig." Zustimmung kam von Teamkollege Vinales: "Mein erster Eindruck ist positiv. Wir haben uns deutlich gesteigert und ich fühle mich wohl auf dem Motorrad - das ist das Wichtigste."

Valentino Rossi kann mit Yamaha wieder natürlich fahren

Rossi bemerkte, dass er mit dem 2018er-Chassis wieder mehr auf seine Instinkte vertrauen kann und nicht wie im Vorjahr die Schwachstellen des Motorrads umfahren muss. "Ich kann wieder auf meinen natürlichen Fahrstil zurückgreifen", erklärte er. "Auch wenn ich pushe, stimmt mein Speed." Neben dem Chassis arbeitete man bei Yamaha auch schon mit zwei unterschiedlichen Motorvarianten und an der Elektronik, die zusammen mit dem neuen Chassis die Probleme im Reifenverschleiß beheben soll.

Im Oktober hatte Yamaha noch große Probleme in Sepang, Foto: Yamaha
Im Oktober hatte Yamaha noch große Probleme in Sepang, Foto: Yamaha

Den ersten Testtag in Sepang beendeten Rossi und Vinales auf den Rängen sechs und 13 mit 0,8 beziehungsweise 1,3 Sekunden Rückstand. Beide Yamaha-Piloten waren allerdings in der Schlussphase des Testtages, in der die mit Abstand schnellsten Zeiten gefahren wurden, nicht mehr auf der Strecke. Als Rossi sein Programm gegen 17 Uhr Ortszeit, also etwa eine Stunde vor Session-Ende, absolviert hatte, lag er noch in Führung.