Viel erhofft, doch am Ende enttäuscht. Jonas Folgers Fazit über das neue Chassis seiner Yamaha fiel ernüchternd aus. In Spielberg hatte er das Update erhalten, doch schon am Samstag könnte Folger das Geschenk schon wieder verweigern.

"Das Motorrad war beim Anbremsen sehr instabil und hat stark gewackelt. Ich konnte nicht wirklich gut verzögern, das Problem liegt klar am Bremspunkt", sagte Folger nach dem Training, das er in der Tageswertung nur auf dem 16. Platz beendet hatte.

"Wir haben vielleicht in die falsche Richtung gearbeitet. Daher müssen wir uns noch einmal mit Yamaha zusammensetzen und überlegen, ob die Entscheidung richtig war, ausgerechnet auf dieser Strecke auf das neue Chassis zu wechseln", so Folger.

Denn der Red Bull Ring in Spielberg verlangt den Motorrädern vor allem eines ab: harte Bremsmanöver. Ausgerechnet diese waren über weite Strecken der Saison aber die Achillesferse des deutschen MotoGP-Fahrers.

Rückbau auf das alte Chassis?

Am Samstag könnten daher radikale Schritte folgen: "Wir ziehen in Betracht, für morgen ein Motorrad mit dem alten Chassis und eines mit dem neuen aufzubauen. Dann könnten wir direkt vergleichen, welches besser ist. Das alte Chassis war steifer und damit war ich auch richtig schnell."

Tatsächlich war Folgers Pace in den letzten beiden Rennen außergewöhnlich. Am Sachsenring schaffte es der Bayer auf das Podest, in Brünn kostete ihn ein Fehler seines Teams beim Motorradwechsel die Chance, eine weitere Podiumsplatzierung einzufahren.

Eines ist Folger klar: "Heute war es sehr zäh da draußen. Wir müssen dieses Problem in den Griff kriegen." Die Zeit am Samstag drängt aber. Zusätzlich zu den Vergleichsfahrten der unterschiedlichen Chassis-Varianten sollte Folger den Sprung in die Top-10 in Angriff nehmen. Sonst droht im Qualifying ein Antreten im ersten Knockout-Segment.