Der Renn-Tag ist Jonas-Folger-Tag. Erneut präsentierte sich der deutsche MotoGP-Rookie im Rennen stark und fuhr beim Frankreich-GP in Le Mans von Startplatz 15 auf die siebte Position im Ziel vor. Doch einmal mehr wäre noch mehr drin gewesen, doch im dichten Verkehr hatte Folger erneut seine Probleme.

Folgers bekannte Achillesferse

Folger startete gut und kämpfte sich in der ersten Runde bis auf Platz elf nach vorne, fiel aber noch im selben Umlauf wieder auf die 18. Position zurück. Danach kämpfte sich der Tech3-Yamaha-Pilot schrittweise wieder nach vorne. Bis Runde vier hatte sich Folger nach Überholmanövern gegen Bradley Smith, Karel Abraham und Hector Barbera jedoch wieder in die Punkteränge gekämpft. Mit seiner Startphase war Folger jedoch erneut nicht zufrieden.

Im Verkehr kann sich Folger einfach nicht wie gewünscht durchsetzen, Foto: LCR
Im Verkehr kann sich Folger einfach nicht wie gewünscht durchsetzen, Foto: LCR

"Wie üblich, am Anfang war ich nicht so stark in den Zweikämpfen. Das Problem ist einfach, dass ich zu wenig Feedback mit vollem Tank habe, und ich kann mich nicht ganz so durchsetzen wie von Rennmitte bis Rennende. Irgendwie muss ich da an mir arbeiten und noch irgendwas finden. Es ist ärgerlich, wenn man so ein gute Pace zum Schluss gehe kann. Wir verlieren viel zu viel am Anfang, das ist seit Saisonbeginn so und zieht sich immer weiter", gab ein enttäuschter Folger zu Protokoll.

Entscheidender Fehler im Duell gegen Lorenzo

Doch erneut kämpfte sich Folger Platz um Platz nach vorne, wie schon bei den Rennen in Katar und in Jerez. Nach den späten Ausfällen von Danilo Petrucci, Aleix Espargaro und Marc Marquez lag Folger plötzlich wieder auf der achten Position. Im Visier hatte er zu diesem Zeitpunkt noch Jorge Lorenzo, auf den Folger mit großen Schritten aufholte. In den letzten Runden drehte Folger nämlich permanent tiefe 32er-Zeiten, während der Ducati-Pilot nur mittlere 33er-Runden drehen konnte.

In der letzten Runde hatte Folger schließlich den Anschluss hergestellt. Doch ein Verbremser in Garage Vert kostete ihn die finale Attacke auf Platz sechs, der es dann nach Rossis Ausfall geworden wäre. "Ich war gerade vor der Gegengeraden dran und wollte attackieren. Ich war schneller und habe extrem gepusht, um hinzukommen. Es war dann das letzte Bremsmanöver wo ich noch Zeit gut machen wollte und wo ich wirklich auf den Zentimeter dran gewesen wär, aber dann habe ich mich genau kurz vor Gegengerade verbremst", hadert Folger mit seiner Schlussrunde.

"Ich habe es ein bisschen übertrieben und dann war's vorbei. Sonst hätte ich attackiert oder es zumindest probiert. Ich war zu dem Zeitpunkt schneller die letzten Runden. Schade, ich hätte noch Sechster werden können", trauert Folger der verpassten Chance nach. Durch den Rennverlauf ist der Deutsche aber auch mit Platz sieben zufrieden. Und Folger weiß: Kann er sich im dichten Verkehr der Anfangsphase durchsetzen, geht es für ihn richtig weit nach vorne.