Der kleine Mann ganz groß! Dani Pedrosa fährt in Jerez einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein, gibt die Führung im Rennen für keine Sekunde ab. Marc Marquez versuchte alles, konnte den Vorsprung lange im Bereich von etwa einer Sekunde halten, musste sich am Ende aber geschlagen geben. Jorge Lorenzo zeigt auf und fährt mit der Ducati erstmals auf das Podium.

Die Schlüsselszene

Den Grundstein für seinen Sieg legte Pedrosa schon am Start. Von der Pole Position kam er perfekt weg, bog als Erster in Turn 1 ein und zog sofort auf und davon. Während sich Marquez dahinter gegen Zarco zur Wehr setzen musste, konnte Pedrosa einen Vorsprung herausfahren. Diesen verwaltete er über 27 Runden perfekt.

Der Rennfilm

Start: Pedrosa erwischt aus der Pole Position einen sehr guten Start und verteidigt die Führung in Kurve eins. Dahinter ordnen sich Marquez und der von Startplatz fünf nach vorne geschossene Andrea Iannone ein. Crutchlow, Vinales, Zarco, Rossi und Lorenzo folgen.

Runde 1: Rossi geht in Kurve sechs an Zarco vorbei, doch der kontert drei Kurven später und holt sich Rang sechs zurück.

Runde 2: In Turn 6 geht Zarco, zusammen mit Lorenzo, Folger und Barbera einer von nur vier Fahrern mit dem Medium-Vorderreifen, an Vinales vorbei, schnappt sich in Turn 9 Crutchlow und in Kurve 13 auch noch Iannone.

Runde 3: In Kurve 13 greift Zarco nun auch Marquez an, muss aber im letzten Moment zurückziehen, um eine Kollision zu vermeiden. Lorenzo geht unterdessen an Vinales vorbei.

Runde 4: Crutchlow schnappt sich Iannone und ist neuer Vierter, davor kassiert Zarco in Kurve 13 nun auch Marquez und nimmt Rang zwei ein. Pedrosa liegt 1,6 Sekunden vor dem Franzosen.

Runde 5: Marquez holt sich P2 von Zarco zurück, weiter hinten im Feld gehen Rossi und Dovizioso an Vinales vorbei, der nur noch Achter ist.

Runde 6: Sturzfestival in Lap 6! Bautista und Miller kollidieren in Kurve eins, in der schnellen Turn 11 fliegen Crutchlow und Pol Espargaro unabhängig voneinander ab.

Runde 8: Das Feld hat sich erstmals etwas sortiert. Pedrosa führt anderthalb Sekunden vor Marquez. Acht Zehntel dahinter liegt Zarco, weitete 0,8 Sekunden dahinter Lorenzo auf P4. Rossi fehlen als Fünfter zwei Sekunden auf Lorenzo, Dovizioso hängt am Heck von Rossi. Vinales liegt eine weitere Sekunde zurück.

Runde 11: Iannone stürzt wie Crutchlow und Pol Espargaro in Kurve elf aus dem Rennen. Rossi verbremst sich in Kurve sechs, Dovizioso sagt Danke und holt sich Platz fünf.

Runde 12: Lorenzo auf dem Vormarsch! Er drückt sich in Kurve sechs innen an Zarco vorbei und ist bereits Dritter.

Runde 14: Vinales schnappt sich in einem Zug Rossi und Dovizioso und kämpft sich wieder auf P5 nach vorne. Dovizioso ist Sechster, Rossi Siebter.

Runde 16: Rossi fällt weiter zurück. Er muss sich auch Danilo Petrucci ergeben und liegt nur noch auf Rang acht.

Runde 17: Marquez, im Gegensatz zu Pedrosa mit dem harten Hinterreifen unterwegs, holt Zehntel um Zehntel auf seinen Teamkollegen auf. Der Abstand beträgt nur noch rund eine Sekunde.

Runde 18: Vinales verbremst sich in Kurve eins, Dovizioso schlüpft innen durch auf Platz fünf.

Runde 20: Pedrosa kann Marquez nun wieder Paroli bieten, sein Vorsprung wächst erneut leicht an auf über 1,3 Sekunden.

Runde 21: Auch Jonas Folger geht an Rossi vorbei! Er schnappt sich den Superstar in Kurve 13 und nimmt Platz acht ein.

Runde 23: Für Rossi wird der Jerez-GP zum Debakel. Er verbremst sich in Kurve eins, Aleix Espargaro schlüpft durch. Nur noch Platz zehn für den Doktor.

Ziel: Pedrosa fährt seinen ersten Saisonerfolg ein, Marquez sorgt für einen Repsol-Honda-Doppelsieg. Lorenzo komplettiert das Podium. Zarco wird starker Vierter vor Dovizioso auf der zweiten Ducati. Vinales wird Sechster vor Petrucci und Folger. Aleix Espargaro holt Rang neun. Rossi muss sich mit dem enttäuschenden zehnten Platz begnügen. Redding wird Elfter vor Barbera und Baz. Smith holt als 14. zwei Punkte für KTM, den letzten WM-Zähler sackt Abraham ein.

Die Stimmen vom Podium

Dani Pedrosa (Sieger, Repsol Honda): "Es war ein hartes Rennen. Es war schwer, ruhig zu bleiben. Ich wollte schneller werden, aber die Bedingungen waren nicht gut. Ich musste die harte Front wählen, das war nicht mein Favorit. Ich war nicht 100 Prozent zufrieden, also musste ich mich wirklich konzentrieren. Marc ist nachher sehr schnell geworden, also musste ich mich zusammenreißen. Aber ich habe es am Ende geschafft. Es ist so unglaublich schön, hier zu gewinnen, für meine Familie, meine Freunde und mein Team."

Marc Marquez (Zweiter, Repsol Honda): "Ich habe gepusht und versucht, bei Dani zu bleiben, um am Ende anzugreifen. Aber ich habe gleich am Anfang gemerkt, dass der Reifen zu weich ist. Ich weiß, dass Dani unter solchen Bedingungen der Beste ist. Ich habe es trotzdem versucht, aber drei Minuten vor Ende hatte ich einen großen Moment. Da habe ich entschieden, es sein zu lassen. Es war ein gutes Rennen und ich habe Punkte gesammelt. Ich habe in Jerez immer Probleme, deshalb ist es ein gutes Ergebnis für uns."

Jorge Lorenzo (Dritter, Ducati): "Es ist wie ein Sieg. Mein erstes Podium mit dem Bike, das so speziell ist. Ich hätte das nicht erwartet. Ich dachte, ich würde um einen vierten oder fünften Platz kämpfen. Die Rennpace war sehr langsam, deshalb konnte ich einige Fahrer überholen. Ich hatte Probleme, die Lücke auf Zarco zu öffnen. Ich habe es aber geschafft. Das Bike ist sehr nervös, aber ich habe mich zusammengerissen und jetzt können wir dieses Resultat genießen."

So lief der Spanien-GP für Jonas Folger

Jonas Folger verlor am Start von Startplatz neun aus Positionen. Im Laufe des Rennens kam der Tech3-Pilot aber immer besser in Fahrt und durfte wenige Runden vor Ende ein ganz besonderes Überholmanöver setzen. Er ging an Valentino Rossi vorbei auf Rang acht. Als Achter fuhr Folger dann auch über die Ziellinie.

Die Lehren aus dem Rennen

  • Jerez war 2017 definitiv keine Strecke für die Werks-Yamahas
  • Dani Pedrosa ist nach P3 in Austin weiter in Topform
  • Johann Zarco bleibt die große Sensation der Saison 2017
  • Jorge Lorenzo scheint auf Ducati ein Durchbruch gelungen zu sein