Die MotoGP-Saison 2016 hat in vielerlei Hinsicht Geschichte geschrieben. Ein Umstand des vergangenen Jahres dürfte sich bei Fans und Fachwelt aber wohl auf ewig ins Gehirn eingebrannt haben: Zum ersten Mal in der Geschichte dieses Sports gab es in einer einzigen Saison neun unterschiedliche Rennsieger. Marc Marquez, Dani Pedrosa, Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Andrea Dovizioso, Andrea Iannone, Maverick Vinales, Cal Crutchlow und Jack Miller trugen sich allesamt in die Siegerlisten ein.

Dass es 2017 ähnlich viele oder vielleicht sogar noch mehr Sieger geben könnte, ist statistisch zwar höchst unwahrscheinlich. Doch man sollte nie den Tag vor dem Abend loben. Gerade in der Vorsaison hat die MotoGP bewiesen, wie unberechenbar sie sein kann. Auf Siege von Miller oder Crutchlow hätte niemand auch nur einen müden Cent gesetzt. Die Stars jedenfalls rechnen damit, dass die Anzahl an Siegern nur unwesentlich geringer ausfällt, wie die Reaktionen aus der PK zeigen.

MotoGP 2017: So viele Sieger tippen Rossi, Marquez und Vinales

Valentino Rossi: "Das Level ist immer sehr hoch, aber dieses Jahr noch mehr. Sieben oder acht Fahrer können um Siege und die Meisterschaft fahren. Für mich sind das alle Fahrer hier (Anm. d. Red.: Marquez, Vinales, Lorenzo, Iannone, Crutchlow und er selbst) und Dovizioso. Aber in gemischten Bedingungen ist alles offen. Achja, auch Pedrosa kann siegen, sorry. Er war im Winter wirklich in großartiger Verfassung."
(Anm. d. Red.: Rossi musste erst auf Pedrosa hingewiesen werden)

Marc Marquez: "Ich weiß nicht, ob wir wieder neun verschiedene Sieger haben werden, aber für mich sind fünf oder sechs Fahrer durchaus siegfähig."

Maverick Vinales: "Das hängt natürlich auch immer vom Wetter ab. Im Regen haben mehr Fahrer Chancen auf den Sieg. Unter normalen Bedingungen können zumindest acht Fahrer gewinnen."

Historische Zeitrechnung?

Die Highlights der Katar GPs (01:01 Min.)

Wie bereits eingangs erwähnt: Mit den neun verschiedenen Siegern stellte die MotoGP 2016 eine historische Rekordmarke auf. Damit wurde der alte Rekord aus dem Jahr 2000 übertroffen. Damals holte Rossi seine ersten beiden Siege in der Königsklasse, neben ihm gewannen auch der damalige Weltmeister Kenny Roberts jr., Max Biaggi, Alex Barros, Garry McCoy, Loris Capirossi, Norick Abe und Alex Crivillé ein oder mehrere Rennen.

Auch 2017 liegt eine ähnliche Anzahl an Siegern im Bereich des Möglichen. Aus den sechs Werksteams haben sieben Fahrer das nötige Rüstzeug, um ein Rennen für sich zu entscheiden. Auch ein paar Satelliten-Fahrer haben im Winter großes Potenzial angedeutet, etwa Alvaro Bautista, Jonas Folger und auch Crutchlow. Somit deutete sich schon bei den Tests an: Die MotoGP-Saison 2016 war zwar historisch einmalig. Doch 2017 könnte es in diesem Ton weitergehen.