Er ist der Mann der Stunde: Maverick Vinales. Der Yamaha-Neuzugang dominierte die Wintertest-Saison der MotoGP beinahe schon nach Belieben. Den Wochenbestzeiten in Valencia, Sepang und auf Phillip Island ließ Vinales schließlich auch noch die schnellste Zeit der Katar-Testfahrten folgen. Die schlechte Nachricht für die Konkurrenz dabei: Auf dem Weg zur Bestzeit musste sich Vinales noch nicht mal richtig anstrengen.

"Ich denke, wir können die Elektronik noch verbessern und da ein paar Zehntelsekunden gewinnen. Wir haben also immer noch Verbesserungsspielraum", kündigte Vinales an. Es wäre also noch wesentlich schneller gegangen als seine 1:54.330, mit der er immerhin schon die Pole-Zeit von 2016, aufgestellt von Vorgänger Jorge Lorenzo, pulverisierte. "Sicher sind wir noch nicht am Limit, wir können also noch ein bisschen mehr pushen", droht Vinales bereits in Richtung der Konkurrenz.

Katar: Vinales im Longrun unschlagbar

Trotzdem legte der Spanier eine fast schon unheimlich wirkende Dominanz an den Tag. Ganz besonders deutlich fällt diese Erkenntnis bei einem Blick auf Vinales' Longrun aus. 20 Runden lang konnte Vinales 1:55er-Zeiten gehen - abgesehen von den drei Umläufen, in denen Vinales auf Verkehr auflief. Zwölf Mal blieb Vinales dabei unter 1:55.5, deutlich öfter als die versammelte Konkurrenz.

Kein Wunder, dass das Fazit des spanischen Youngsters äußerst zufrieden ausfällt: "Ich bin wirklich happy. Wir haben mit dem Motorrad einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und ich fühle mich sehr wohl damit. Sogar mit der Rennpace sind wir recht zufrieden. Wenn wir beim ersten Rennen eine ähnliche Leistung zeigen können wie beim Test, dann können wir um den Sieg kämpfen. Unser Paket ist wirklich gut und ich fühle mich gut auf dem Bike."

Vinales verleiht Yamaha Selbstvertrauen

Schon in den beiden Tagen zuvor hat Vinales seine Top-Form der Wintertest-Saison eindrucksvoll manifestiert. Schob man nach der ersten siebenstündigen Session am Freitag noch Ducati und Andrea Dovizioso die Favoritenrolle in Katar zu, so riss sie Vinales mit der Bestzeit am Samstag an sich. Bereits dort unterbot er mit einer Runde in 1:54.455 die Pole-Position-Zeit von seinem Yamaha-Vorgänger Jorge Lorenzo aus dem Vorjahr (1:54.543).

Vinales' Leistungen stimmen auch Team-Direktor Massimo Meregalli zuversichtlich: "Maverick hat seine schnellen Zeiten sowohl über die Zeit-Attacken als auch in der Renn-Simulation über alle drei Tage aufrecht erhalten. Das verleiht uns viel Selbstvertrauen für das erste Rennen!" Es ist also angerichtet für Vinales-Festspiele in der MotoGP-Saison 2017. Vor allem, wenn der Yamaha-Pilot noch wie angekündigt eine Schippe drauflegen kann.