Valentino Rossi und der Circuito Ricardo Tormo vor den Toren Valencias - eine Liebesbeziehung wird das nicht mehr. Dabei lief es für den Doktor im Qualifying zum abschließenden Rennen der MotoGP-Saison 2016 richtig gut, wie schon so oft in diesem Jahr. Einmal mehr schaffte es der Yamaha-Pilot in die erste Reihe, Platz drei steht am Ende zu Buche. Die überragende Pace von Jorge Lorenzo und Marc Marquez treibt Rossi allerdings die Sorgenfalten auf die Stirn, und nicht nur das.

Rossi: Sorgenvoller Blick auf die Longrun-Pace

Rossi sieht sich nach zwei Trainingstagen in Valencia maximal als viertstärkste Kraft im Feld. "Wir müssen härter arbeiten, um uns in ein paar Bereichen und Details zu verbessern. Denn im Moment haben nicht nur Jorge und Marc eine bessere Pace, auch Maverick ist stärker als ich", ist dem Doktor aufgefallen. Zurecht, wie ein Blick auf die Longrun-Zeiten im für das Rennen so aussagekräftige vierte Freie Training beweist. Denn wie das unten angefügte Diagramm veranschaulicht, konnte Vinales in der Tat eine bessere Longrun-Pace wie Rossi an den Tag legen.

Beide, sowohl Rossi als auch Vinales, legten im Laufe der 30-minütigen Session acht 31er-Runden hin, doch Vinales' Zeiten waren vor allem im zweiten Run um ein paar Zehntel schneller als die von Rossi. Zudem schaffte es Vinales im Gegensatz zu Rossi, eine Zeit im Bereich von 1:30 Minuten anzuschreiben. "Wenn ich um das Podium kämpfen möchte, dann müssen wir uns verbessern und versuchen, morgen stärker zu sein. Wir wollen gut starten und versuchen, zu fighten", gibt sich Rossi kämpferisch.

Rossi vor Valencia-GP: Reihe 1 gibt Hoffnung

Eine Haltung, die die gute Ausgangslage durch Startplatz drei erst möglich gemacht hat. Entsprechend zufrieden blickt Rossi auf den Samstag zurück. "In der ersten Reihe zu bleiben ist natürlich immer schön und wichtig. Dieses Mal sogar noch mehr, denn ich hatte auf dieser Strecke immer große Probleme", atmet Rossi auf. Auch vom problembehafteten Start am Freitag, der ihn wertvolle Trainingszeit kostete, ließ sich Rossi nicht aufhalten. Wie an jedem Wochenende konnte sich der Doktor bisher von Session zu Session stetig steigern.

Reihe 1 zaubert Rossi ein Lächeln ins Gesicht, Foto: Yamaha
Reihe 1 zaubert Rossi ein Lächeln ins Gesicht, Foto: Yamaha

"Gestern war ein schwieriger Tag, aber heute Morgen haben wir das Bike verbessert. Trotzdem waren wir nicht stark genug", gibt Rossi weiter zu Protokoll. Erst zum FP4 hin scheint ein großer Schritt gelungen zu sein: "Am Nachmittag gelang uns nochmal eine enorme Steigerung und ich war auf beiden Reifenmischungen stark unterwegs. Wir wollten 29er-Zeiten fahren, haben das aber nicht geschafft." Dennoch sprang unterm Strich Platz drei heraus, was Rossi freut. Er weiß: "Überholen ist hier sehr schwer, daher ist es umso besser, in der ersten Reihe zu stehen." Der Kampf kann beginnen.