Eigentlich ist Nicky Hayden 2016 ja erstmals seit 2002 nicht als Stammfahrer in der MotoGP engagiert. Dennoch kommt der nunmehrige Honda-Superbike-Pilot auf einige Einsätze in der Königsklasse. Zuletzt sprang er in Aragon für den rekonvaleszenten Jack Miller bei Marc VDS ein und nun darf Hayden auf Phillip Island den in Motegi schwer gestürzten Dani Pedrosa im Repsol-Honda-Werksteam ersetzen.

Hayden und Repsol Honda - das ist natürlich eine ganz besondere Partnerschaft. Zusammen gewann man 2006 die MotoGP-Weltmeisterschaft in einem unglaublichen Finalthriller gegen Valentino Rossi in Valencia und beendete somit die fünfjährige Erfolgsserie von 'Il Dottore'. In Anbetracht dieser Vergangenheit wird auch der sonst betont coole Hayden etwas gerührt: "Ich werde schon beim Gedanken daran, ein Rennwochenende auf Phillip Island mit einer Werks-Honda zu fahren, ziemlich emotional. Es wird ein hartes Stück Arbeit, aber zehn Jahre nach meinem Weltmeistertitel zu meinem alten Dream-Team zurückzukehren ist einfach eine großartige Chance."

WSBK & MotoGP - intensive Wochen für Hayden

Hayden absolviert somit, wie die anderen MotoGP-Piloten, drei Rennwochenenden direkt hintereinander. In seinem Fall sind es aber zwei WSBK-Rennen vergangenes Wochenende in Jerez, ein MotoGP-Rennen am kommenden Wochenende auf Phillip Island und wieder zwei Superbike-Rennen beim WSBK-Saisonfinale in zwei Wochen in Katar. "Da muss ich mich bei meinem eigentlich Team bedanken, dass sie mir zusammen mit Honda diese Chance geben", zeigt sich Hayden dankbar. "Auch den Sponsoren gilt ein großer Dank."

Erst letztes Wochenende war Hayden bei der WSBK in Jerez im Einsatz, Foto: Honda
Erst letztes Wochenende war Hayden bei der WSBK in Jerez im Einsatz, Foto: Honda

Die Planung für Haydens-Einsatz musste natürlich sehr schnell ablaufen, brach sich Pedrosa doch erst am Freitag bei seinem Trainingssturz in Motegi das Schlüsselbein und machte die Suche nach einem Ersatzpiloten für den Australien-Grand-Prix überhaupt nötig. "Dafür haben eine Menge Leute hart gearbeitet", weiß Hayden. "Jetzt kann ich es aber gar nicht mehr erwarten, nach Phillip Island zu kommen und zusammen mit dem Team meinen Job zu machen. Ich liebe diese Strecke einfach!"

Hayden überzeugt in Aragon

In Aragon kam Hayden schnell auf Tempo, Foto: Marc VDS
In Aragon kam Hayden schnell auf Tempo, Foto: Marc VDS

Dass Hayden auch nach einer Saison im Superbike-Paddock noch weiß, wie man eine MotoGP-Maschine fährt, bewies er bei seinem Einsatz in Aragon auf der Kunden-Honda von Marc VDS. Er holte als 15. direkt einen Punkt und ließ vier Stammpiloten des Jahres 2016 hinter sich.

Mit Repsol Honda erlebte Hayden die mit Abstand erfolgreichste Zeit seiner Karriere. Von 2003 bis 2008 holte er in diesem Team alle seiner drei MotoGP-Siege und fünf Pole Positions. Auch 25 seiner 28 Podien fallen in diese Ära. Höhepunkt war natürlich der Weltmeistertitel 2006, den er als bisher letzter US-Amerikaner gewinnen konnte.