Hinter dem Sieger und neuen Weltmeister kam Andrea Dovizioso auf Platz zwei ins Ziel. Das ging unter dem Triumph für Marquez und dem Drama um Jorge Lorenzo und Valentino Rossi etwas unter. Doch das soll Doviziosos Leistung nicht schmälern. Denn während vor allem die Yamaha-Piloten voll attackieren mussten, konnte sich der Ducati-Pilot das Rennen wie gewünscht einteilen. So kam er in der Schlussphase immer stärker auf und wurde mit Platz zwei belohnt.

Dovizioso geht den Japan-GP gemächlich an

"Ich bin ganz gut gestartet, aber Vale ist mir in den Weg gefahren, also musste ich wieder abbremsen. Zu Beginn habe ich dann nicht zu 100 Prozent gepusht. Ich sah, dass Marc und Vale mehr Speed hatten, dafür habe ich versucht, Aleix einzuholen", schilderte Dovizioso die Startphase aus seiner Sicht. Zu diesem Zeitpunkt lag er hinter Lorenzo, Marquez, Rossi und Aleix Espargaro auf Rang fünf. Doch bei dieser Reihenfolge blieb es nicht lange, denn innerhalb von zwei Runden machte Dovizioso zwei Plätze gut.

Zunächst ging er in Runde sechs an Espargaro vorbei, einen Umlauf später profitierte Dovizioso von Rossis Crash. Danach klaffte eine Lücke von 1,5 Sekunden nach vorne zu Lorenzo, die Dovizioso nur langsam wieder schließen konnte. "Ich habe versucht, Jorge zu kriegen. Er ist komisch gefahren, vielleicht war er nach seinem Crash nicht bei 100 Prozent. Ich wollte aber nicht zu viel Risiko gehen, denn das Rennen war immer noch lang", beschrieb Dovizioso seine Herangehensweise an die Aufholjagd.

Motegi: Dovizioso hetzt Lorenzo ins Verderben

Auch für seinen Angriff nach der mühseligen Aufholarbeit ließ sich Dovizioso Zeit und wartete den richtigen Augenblick ab. Schließlich gelang es dem Italiener, Lorenzo so unter Druck zu setzen, dass dieser stürzte. "Ich bin Zehntel für Zehntel näher gekommen, und als ich beschlossen habe, ihn anzugreifen, ist er gestürzt. Er ist glaube ich auf eine weiße Linie gekommen", schildert Dovizioso den Crash von Lorenzo. Dadurch rückte der Ducati-Pilot auf Platz zwei vor.

Danach konnte sich Dovizioso darauf beschränken, seinen ärgsten Verfolger Maverick Vinales in Schach zu halten. Doch das stellte kein Problem mehr für ihn dar, denn Vinales verlor im Zweikampf mit Teamkollege Aleix Espargaro zu viel Zeit. Somit stand Doviziosos zweitem Platz nichts mehr im Wege. Mit der richtigen Taktik hat er sich den Weg zu diesem Erfolgserlebnis selbst geebnet.