Die Pole Position in Motegi ging an Valentino Rossi, für Marc Marquez ist ein Start von Platz zwei allerdings kein Weltuntergang. Schon im Vorfeld zum Japan GP stellte er klar: "Aragon war eine Strecke, auf der ich angreifen wollte. In Motegi achte ich darauf, so wenig Punkte wie möglich zu verlieren." Auf heimischen Boden in Aragon ist der Plan des Repsol-Piloten aufgegangen. Ob es in Motegi klappt, weiß noch niemand. Die zwei Trainings, die Marquez an der Spitze des Fahrerfeldes beendete, machen Mut. Und auch die Pole wäre möglich gewesen, hätte ihn Cal Crutchlows Sturz nicht zum Bremsen gezwungen.

Auf Marquez' letzter Fliegender Runde im Qualifying fuhr ihm der Brite mit seinem Crash in Kurve fünf in die Parade. Marquez war schnell unterwegs, um Konkurrent und Jetzt-Polesetter Valentino Rossi zu schlagen. Nach Crutchlows Sturz zeigten die Marshalls an der Strecke gelbe Flaggen. Für Marquez ein eindeutiges Zeichen. "Immer, wenn ich gelbe Flaggen sehe, werde ich langsamer", erklärt er. "Ich habe darüber nachgedacht, zu pushen, aber es waren zu viele Leute da. Es war ein zu großes Risiko. Ich habe die Runde verloren, aber so, wie ich es jetzt gemacht habe, ist es mir lieber."

Marc Marquez hat in Japan viele Fans, Foto: Repsol Honda
Marc Marquez hat in Japan viele Fans, Foto: Repsol Honda

Auch ohne Pole kann sich Marquez seines Könnens sicher sein. Gerade einmal 0.180 Sekunden trennen den Zweitplatzierten von Polesetter Rossi. Kein Grund also, sich um das morgige Rennen Sorgen zu machen. Bei dem es, wie Marquez betont, ohnehin nicht auf das beste Ergebnis ankommt. Schadensbegrenzung spielt in Motegi die Hauptrolle. "Natürlich wäre die Pole schön, aber mein Ziel war sowieso von vorn herein die erste Startreihe und nicht die Pole Position", gibt Marquez zu. "Ich war sogar schon gestern zufrieden. Ich war zwar schnell, hatte aber kein gutes Gefühl." Die 90-Grad-Wende folgte dann am Samstagmorgen. Fahrer und Team arbeiteten gut zusammen und fanden eine Lösung für Marquez' Problem.

Yamaha als größter Gegner

Diese Verbesserung ist für den Honda-Piloten schon eine Erlösung. "Ich freue mich über diese Entwicklung für das Rennen, denn Motegi ist immer eine der schwierigsten Strecken im Kalender für uns", so Marquez. Die Jagd auf den theoretisch machbaren WM-Titel steht also nach wie vor hinten an. Das liegt aber nicht nur an Marquez' 'Verteidigung statt Angriff'-Strategie für Motegi, sondern auch an der Stärke der Konkurrenz. "Ich erwarte einen harten Kampf mit den Yamahas" prophezeit Marquez. "Meine Rennpace ist zwar besser geworden, aber ich glaube, dass sie die hier die Stärksten sind. Wenn ich mit ihnen mithalten kann, bin ich schon zufrieden."

Mit der Konkurrenz mitzuhalten wird laut dem Titelanwärter mit zunehmenden Temperaturen aber schwierig. "Ich fühle mich bei niedrigeren Temperaturen besser", gesteht Marquez. "Bei höheren Temperaturen sieht es so aus, als wären die Yamahas besser." Für die Zeit des MotoGP-Rennens sind am Sonntag 22 Grad vorausgesagt. Ähnliche Temperaturen wie im Qualifying also, das für Marquez ohne die gelben Flaggen ein ziemlicher Erfolg war. 0.180 Sekunden Abstand lügen nicht.