Es war Valentino Rossis 64. Pole Position. Damit zog er in der Ewigen Bestenliste wieder mit Marc Marquez und Jorge Lorenzo gleich, die er in Motegi zudem auf die beiden hinteren Plätze der ersten Startreihe verwies. Rossis erste Pole Position auf dem Twin Ring seit 2009 und die erst zweite auf dieser Strecke in seiner Karriere.

Ein Meisterstück genau zum richtigen Zeitpunkt, denn WM-Rivale Marc Marquez hat an diesem Wochenende bereits die erste Chance auf den Titelgewinn in der MotoGP. Noch kann Rossi das aus eigener Kraft verhindern und die Pole Position war genau der richtige Auftakt zu dieser Mission.

Der Doktor übte sich dennoch im Tiefstapeln: "Es sieht aktuell so aus, als wären Marc und Jorge ein wenig schneller als ich. Aber immerhin bin ich knapp dran und wir drei dürften die stärksten an diesem Wochenende sein, auch wenn Dovizioso und Crutchlow auf dem Papier gut aussehen", lautete die Analyse Rossis.

Rossi räumt körperliche Probleme ein

Zudem ist der 37-Jährige körperlich nicht voll auf der Höhe, wie er zugibt. Eine Erkältung setzt ihm zu: "Ich bin sicher nicht hundertprozentig fit. Ich bemerke das, wenn ich einige Runden am Stück pushe. Denn dann fühle ich mich ein wenig schlecht und ich habe kleinere Probleme mit der Atmung. Das macht mir für Sonntag Sorgen, denn die Rennen hier sind immer sehr anstrengend."

Nicht nur wegen seiner Erkältung hofft Rossi am Sonntag daher auf gutes Wetter. Die Yamaha funktioniert bei wärmeren Temperaturen besser, was sowohl Rossi und Lorenzo, als auch Honda-Konkurrent Marquez am Samstag bestätigten. Und Yamaha braucht nach zuletzt sieben sieglosen Rennen dringend einen Erfolg.

Mit 52 Punkten Rückstand steht Rossi in der WM-Wertung bereits mit dem Rücken zur Wand. Mindestens 27 Zähler muss er in den kommenden drei Rennen auf Marquez gut machen, damit er seine Titelchancen noch bis zum Finale in Valencia wahren kann. "Schon die ersten drei bis vier Runden sind hier entscheidend", analysiert Rossi. "Man muss schon am Beginn vorne dabei sein, denn die 24 Runden hier sind sehr anstrengend. Runde für Runde wird es schwieriger." Selbst aus Pole Position ist Motegi also keine leichte Aufgabe.