Das Rennwochenende von Misano stand von Anfang an unter keinem guten Stern für Ducati. Am Freitag verletzte sich Andrea Iannone bei einem Sturz einen Rückenwirbel und musste für das restliche Wochenende aussetzen. Andrea Dovizioso und Ersatzpilot Michele Pirro konnten am Sonntag mit den Rängen sechs und sieben auch nicht wirklich die Kohlen aus dem Feuer holen. Vor vielen Ducatisti in Italien eine insgesamt ernüchternde Leistung, die die Truppe aus Bologna zeigte.

"Ich bin heute sehr enttäuscht", stellte Dovizioso folgerichtig fest. Er hatte am Samstag noch vermutet, im Grand Prix von San Marino um die Podiumsplätze kämpfen zu können. "Ich hatte mehr erwartet. Mir war schon am Samstag und auch nach dem Warm Up klar, dass wir in manchen Bereichen Schwächen gegenüber der Konkurrenz haben. Das habe ich auf der Strecke gesehen. Die Probleme waren dann aber im Rennen deutlich größer. Da hat sich leider die Realität knallhart gezeigt."

Dovizioso kämpft erneut mit Ducati-Untersteuern

Doviziosos Probleme sind bei Ducati keine Unbekannte. "Unser Motorrad lässt sich nicht so gut einlenken wie einige der anderen Maschinen", erklärt er. Vergangene Woche in Silverstone hatten er und Iannone über dieselben Schwierigkeiten geklagt. "So kann ich von Beginn des Rennens an die Pace nicht mitgehen, wenn sie so schnell ist wie hier."

Pirro musste P7 erkämpfen, Foto: Suzuki
Pirro musste P7 erkämpfen, Foto: Suzuki

Entwicklungspilot Michele Pirro landete direkt hinter Dovizioso, doch auch sein Rennen wurde schon in der Startphase beeinträchtigt. "Ich habe da vier Positionen oder so verloren", resümierte er. "In den ersten zwei oder drei Runden bin ich dann ein paar Mal in den Kurven weit gegangen, weil ich zu sehr gepusht habe." Im Laufe des Rennens stabilisierte sich Pirro und fuhr am Ende durchaus annehmbare Zeiten. "Die Lücke zu Maverick und Dovi konnte ich aber unmöglich schließen."

Pirro musste interessanterweise aber mit anderen Problemen kämpfen als Dovizioso. "Ich habe vor allem am Kurvenausgang Zeit liegen lassen", ist er überzeugt. "Bei den hohen Temperaturen hatte ich nicht viel Grip und es war sehr schwer, die Sides zu kontrollieren. Jetzt wissen wir aber, wo ich noch Zeit verliere und können daran arbeiten, um so die Lücke zu Honda und Yamaha weiter zu schließen."