Die schwarzen Tage des Jorge Lorenzo gehen weiter. Nachdem es schon in Assen und in den Trainings am Sachsenring düster für den Yamaha-Piloten aussah, setzte sich das unglaubliche Formtief Lorenzos auch beim Rennen zum Deutschland-GP fort. Lorenzo konnte zu keinem Zeitpunkt um vordere Positionen kämpfen. Im Gegenteil, der Weltmeister fiel schnell aus den Top-10 und musste sich mit einem einzigen Pünktchen für den 15. Platz begnügen.

Der Sachsenring lag Lorenzo ohnehin nie, er ist einer der ganz wenigen Kurse im Kalender, auf denen Lorenzo noch nie gewinnen konnte. Auch dass der Mallorquiner seit seinem Sturz 2013 in Assen eine gewisse Phobie gegen nasse Strecken hat, ist mittlerweile bekannt. Daher schrillen bei Lorenzo inzwischen die Alarmglocken auf voller Lautstärke. "Ich muss etwas unternehmen, vor allem bei den Michelin-Reifen. Das Gefühl im Regen hat sich sehr verändert, im Vergleich zu Bridgestone. Da konnte ich im Regen manchmal noch um den Sieg oder zumindest um Platz fünf kämpfen", trauert Lorenzo den japanischen Pneus nach.

Lorenzos Sturz in Misano beeinflusste ihn und seine Crew bei der Wahl der Strategie, Foto: Tobias Linke
Lorenzos Sturz in Misano beeinflusste ihn und seine Crew bei der Wahl der Strategie, Foto: Tobias Linke

Sachsenring-GP: Gar nichts lief für Lorenzo zusammen

Ob die Bridgestones aber wirklich das Allheilmittel für Lorenzos Probleme an diesem Wochenende gewesen wären, ist aber eine andere Frage. "Aber jetzt habe ich viel größere Schwierigkeiten mit diesem Bike und diesen Reifen in diesen Bedingungen. Im Warm Up war es furchtbar, da war ich vier Sekunden hinter dem Schnellsten. Im Rennen konnte ich meine Pace verbessern, aber als die Strecke abtrocknete, habe ich das Gefühl für die Front verloren und konnte meine Pace nicht mehr halten", erklärte Lorenzo hinterher.

Damit aber noch nicht genug. Auch die Strategie verpatzten Lorenzo und seine Yamaha-Mannschaft zu allem Überfluss, Lorenzo kam viel zu spät herein. Eine Rolle spielte dabei aber das Rennen im Vorjahr in Misano, wie Lorenzo andeutet: "Dann haben wir auch noch einen Fehler beim Setup und bei der Strategie gemacht. Ich bin sehr spät hereingekommen, denn nach meinem Fehler im letzten Jahr habe ich beschlossen, erst dann hereinzukommen, wenn sie mir auch das Zeichen dazu geben." Lorenzo weiß aber auch, das selbst ein gut getimter Stopp sein Rennen nicht mehr gerettet hätte. "Aber ich war ohnehin weder im Nassen, noch im Trockenen konkurrenzfähig", lautet sein vernichtendes Fazit.

Sommerpause als Neustart für Lorenzo?

Gut, dass nun eine vierwöchige Sommerpause ansteht, die nur durch die privaten Testfahrten am Dienstag und am Mittwoch am Red Bull Ring unterbrochen wird. Zeit für Lorenzo, die Akkus wieder aufzuladen und gestärkt in Österreich zurückzukehren: "Ich werde mich danach ein paar Tage lang ausruhen und erholen und versuchen, die letzten Rennen ein bisschen aus dem Gedächtnis zu löschen." Um die schwarzen Tage von Assen und vom Sachsenring mit einem erfolgreichen Wochenende am Red Bull Ring wieder vergessen zu machen.