Eigentlich war Stefan Bradl im Aufwärtstrend: Im dritten Freien Training fuhr der deutsche Aprilia-Pilot mit nur 1,3 Sekunden Rückstand auf den 15. Rang. Dann aber setzte in Assen Regen ein, Bradl stürzte im vierten Freien Training auf nasser Strecke und alle Fortschritte waren dahin, am Ende reichte es zu Startplatz 17 und damit Startreihe sechs. Klar, dass Bradl damit nicht glücklich ist.

Crash im letzten Freien Training ohne Vorwarnung

Sein Pech begann im vierten Freien Training, das auf nasser Strecke zur Lotterie wurde. Er erklärt: "Es war sehr rutschig. Man hats ja auch gesehen, es sind einige Leute runtergefallen. Von meiner Seite her war es so: Ich habe mich eigentlich von Anfang an ganz gut gefühlt im FP4 mit den Regenreifen. Ich bin aber nur vier Runden weit gekommen und hab es dann weggeschmissen. Das Ding ist unangemeldet einfach abgeschmiert." Dass der Sturz so völlig ohne Vorwarnung passierte, so Bradl, lag daran, dass ihm die Reifen überhaupt keine Rückmeldung gaben.

Nach dem Crash ging es Bradl im Qualifying dann behutsamer an, denn die Bedingungen blieben schwierig: "Die Bedingungen jetzt draußen waren auch wieder nicht eindeutig. Es war feucht, nicht richtig nass. Das hat es nochmal schwieriger gemacht. Im richtig Nassen finde ich den Grip sogar besser als bei so schmierigen Bedingungen wie es jetzt der Fall war. Im Qualifying hatte ich wieder das gleiche Problem. Dann habe ich mir gedacht, nochmal wegschmeißen, das bringt auch nichts." Anschließend versuchte der Bayer, seine Rundenzeiten schrittweise zu verbessern, stieß dabei aber schnell an die Grenzen seiner Aprilia, die auf feuchter Strecke noch deutlicher zu Tage traten.

Großes Problem im Nassen: Elektroniksetting

Stefan Bradl hatte mit Elektronikproblemen zu kämpfen, Foto: Milagro
Stefan Bradl hatte mit Elektronikproblemen zu kämpfen, Foto: Milagro

Insbesondere die Elektronik bereitete Bradl Schwierikgeiten im Nassen: "Wir haben schon das ganze Wochenende ziemliche Probleme mit der Gasannahme, mit der Elektronik. Das war beim Regenbeginn auch ein ziemliches Chaos und schwierig zu fahren. Wir haben heute generell im Trockenen noch etwas besser ausgesehen als im Nassen." Warum Aprilia ausgerechnet in Assen derartige Probleme hat, liegt laut Bradl am Layout der Traditionsstrecke: "Die schnellen Kurven und die hohen Drehzahlen hier machen es nochmal schwieriger. Das passt von vorne bis hinten nicht", hadert der Werksfahrer mit seiner Technik. Insgesamt zieht Bradl ein nüchternes Resumee für seinen Samstag: "Ich konnte nicht schneller fahren, denn auch mein Gefühl für den Reifen war ziemlich bescheiden."

Ob im Rennen für ihn Punkte möglich sind, findet Bradl angesichts der Wetterbedingungen schwer vorauszusehen. Er seufzt: "Wir müssen erst Mal schauen, was möglich ist, was das Wetter macht. Das ist immer die große Lotterie hier." Allerdings betont er: "Ich hoffe auf ein Trockenrennen, weil es im Trockenrennen für mich gar nicht schlecht aussieht." Tatsächlich fehlten Bradl selbst auf feuchter Strecke auf Dani Pedrosa und somit Rang 15 nur machbare drei Zehntelsekunden.