Nachdem erst vor wenigen Tagen verkündet wurde, dass Andrea Dovizioso auch 2017 und 2018 für das Ducati-Werksteam in der MotoGP an den Start gehen wird, lief das Unternehmen "Heim-GP in Mugello" nur schleppend für den routinierten Italiener an. Bei schwierigen Verhältnissen im ersten freien Training verzichtete Dovizioso noch auf eine gezeitete Runde, am Nachmittag auf komplett trockener Strecke reichte es nur zu Platz 13 für den Ducati-Pilot. Dovizioso verlor 1,1 Sekunden auf Spitzenreiter und Noch-Teamkollege Andrea Iannone, wurde aber auch vom eigenen Körper ausgebremst.

Doviziosos Nacken-Dilemma: Unheilbar?

Denn, wie Dovizioso hinterher gegenüber den Medienvertretern verriet, hatte er mit einem steifen Nacken zu kämpfen. Ein Handicap, das er offensichtlich schon seit vielen, vielen Jahren mit sich herum schleppt. "Ich hatte ein Problem mit dem Nacken, aber das ist nicht neu. Schon 2005, als ich in der 250er-Klasse gestürzt bin, hatte ich das. Das kann manchmal passieren. Heute Morgen als ich den Helm aufgesetzt habe, habe ich etwas gespürt, mein Nacken hat zugemacht. Das wird auf dem Bike zum Problem, denn da kann ich dann meinen Kopf nicht bewegen", beschreibt Dovizioso sein Malheur.

Doch wie kann es sein, dass dieses Handicap seit über elf Jahren besteht, Dovizioso aber immer noch hin und wieder behindert? "Seit 2005 ereilt mich das auch immer wieder im Alltag, auch jedes Mal, wenn ich schlafe. Zum Glück kommt das vielleicht sechs oder sieben Mal vor und nicht öfter. Aber ich kann das nicht kontrollieren", so der Ducati-Pilot. "Wenn ich stürze passiert mir das im Normalfall meistens. Auch in Le Mans war das so, aber da war es ein bisschen anders. In der Woche nach dem Rennen hatte ich große Probleme mit meinem Nacken. Ich war zwar in Therapie und habe großartiges Personal, das sich darum kümmert, aber man kann es nicht heilen. Es wird wohl für immer so sein", so die verblüffenden Worte von Dovizioso.

Schon nach dem GP in Le Mans hatte Andrea Dovizioso arg mit seinem Nacken zu kämpfen, Foto: Ducati
Schon nach dem GP in Le Mans hatte Andrea Dovizioso arg mit seinem Nacken zu kämpfen, Foto: Ducati

Doviziosos Leistung in Mugello besser als es die Platzierung ausdrückt

Doch Dovizioso gibt die Hoffnung auf ein Top-Resultat in Mugello naturgemäß noch nicht auf. Zuversicht verleiht ihm ein ähnlich verlaufenes Mugello-Wochenende in der Vergangenheit: "Jedes Mal, wenn das passiert ist, konnte ich es nicht beheben. Auch 2013 ist das nach meinem Crash hier am Freitag Morgen passiert. Ich hatte viele Schwierigkeiten, aber zum Glück war ich im Rennen in der richtigen Verfassung, um pushen zu können. Ich hoffe, das wird dieses Jahr auch wieder so sein", gibt sich Dovizioso optimistisch. Bleibt neben aller körperlichen Beschwerden noch ein Kurz-Fazit des Freitags.

Hier stellt sich für Dovizioso die Welt nicht so grau dar wie der erste Blick auf die Ergebnistafel vermuten lässt. "Der Speed war nicht so gut, aber es war wichtig Feedback für morgen Vormittag zu haben, da gibt´s mehr Grip für alle. Ich denke, die Verhältnisse werden normaler sein und es wird wichtig mit gutem Speed zu starten. Am Ende habe ich auch keinen neuen Reifen wie die meisten Fahrer aufgezogen", so Dovizioso, der seine Zeit also auf gebrauchten Pneus und mit steifem Genick fuhr. Das wiederum ist eine beachtliche Leistung.