Nachdem im ersten freien Training von Mugello mit Hernandez, Redding und Crutchlow an der Spitze noch verkehrte Welt geherrscht hatte, lagen auf trockener Strecke im zweiten Freien Training wieder die üblichen Verdächtigen vorne. Die Bestzeit gelang am Ende Iannone vor Lorenzo und dem starken Wildcard-Fahrer Pirro.

Die Platzierungen: Auf trockener Strecke wurde gleich zu Trainingsbeginn klar, dass die MotoGP-Hackordnung nach Hernandez‘ Bestzeit am Vormittag schnell wiederhergestellt würde. Alle Topfahrer gingen sofort auf die Strecke und nach fünf Minuten lag Marquez bereits an der Spitze, nur um sofort von Lorenzo überflügelt zu werden. Minuten später aber unterbot ihn Iannone um acht Tausendstel. Rossi, der am Morgen satte acht Starts geübt hatte, konnte die Spitzenzeiten nicht ganz mitgehen, sein zukünftiger Teamkollege Vinales dagegen fuhr sich zur Halbzeit sogar auf den dritten Rang nach vorn.

In den letzten Trainingsminuten kam es auf frischen Reifen zum Shootout. Als Erster schob sich Redding um sieben Tausendstel an die Spitze, Lorenzo schlug aber sofort mit 1:48.322, dann sogar 1:48.157 zurück. In letzter Minute aber preschte Iannone auf eine 1:47.696, damit war ihm die Bestzeit nicht mehr zu nehmen. Lorenzo blieb auf Rang zwei vor Ducati-Testfahrer Pirro. Aleix Espargaro gelang mit bereits einer halben Sekunde Rückstand der vierte Rang noch vor Marquez und Rossi, der sich 0,644 Sekunden Rückstand einhandelte. Siebter wurde Vinales vor Redding und Crutchlow, Pol Espargaro schob sich ebenfalls noch in die Top Ten. Pedrosa verfehlte mit einer Sekunde Rückstand die Top Ten als Elfter vor Petrucci und Dovizioso.

Stefan Bradl kam trotz der Updates, die Aprilia nach Mugello mitbrachte, nicht optimal zurecht. Er landete mit 2,6 Sekunden Rückstand auf Rang 21.

Die Zwischenfälle: Schon nach wenigen Trainingsminuten musste Loris Baz seine Avintia-Ducati mit technischen Problemen am Streckenrand abstellen. Den ersten MotoGP-Crash des Tages produzierte Eugene Laverty, der kurz nach Sessionhalbzeit in Turn 1 einen Hinterradrutscher nicht mehr abfangen konnte. Er blieb dabei unverletzt.

Das Wetter: Die Wetterbedingungen waren zu diesem zweiten Training wesentlich besser als am Vormittag. Bei 20 Grad Luft- und 26 Grad Streckentemperatur war die Strecke endlich aufgetrocknet. Zwar zeigten sich noch einige Wolken am Himmel und ein frischer Wind wehte, die Strecke blieb trocken.

Die Analyse: Bei trockenem Wetter war in Mugello die Hackordnung schnell wiederhergestellt, auch die Intermediates kamen nicht mehr zum Einsatz. Bärenstark zeigte sich Iannone, der am Ende mehr als vier Zehntel Vorsprung herausfahren konnte. Besonders dürfte ihn freuen, dass er Dovizioso, den Ducati statt ihm für 2017 behält, mehr als eine Sekunde abnehmen konnte. Rossi handelte sich zwar über sechs Zehntel Rückstand auf Iannone ein, aber auf den Zweitplatzierten Lorenzo sind es nur machbare zwei Zehntelsekunden.