Suzuki steht kurz vor dem nächsten Schritt in der MotoGP. Das Fahrer-Duo Aleix Espargaro und Maverick Vinales lieferte beim spanischen Grand Prix in Jerez eine blitzsaubere Vorstellung ab. Beide Spanier brachten ihre GSX-RR auf den Plätzen fünf und sechs ins Ziel. Und der Rückstand nach vorne war nicht groß. Dani Pedrosa als Vierter kam nach 27 Runden gerade einmal 3,8 Sekunden vor Espargaro und 6,4 Sekunden vor Vinales ins Ziel. Nach den Rängen vier und fünf in Austin holten damit beide Suzuki-Piloten wieder Punkte im zweistelligen Bereich.

Doch der ganz große Durchbruch wollte auch in Jerez nicht gelingen. Zwar etablierte man sich schon in den Trainings als dritte MotoGP-Kraft hinter Yamaha und Honda. Die Werksteams der beiden japanischen Konkurrenten entpuppten sich aber noch als zu stark im Rennen. Dennoch war es erfrischend zu sehen, wie gut Espargaro mit Pedrosa mithalten konnte. Der kleine Spanier konnte der Suzuki erst im letzten Rennviertel entscheidend davon fahren, nachdem sich Espargaro lange an das Heck der Honda geheftet hatte.

Suzuki-Piloten suchen mehr Grip am Heck

Nach dem Rennen war Espargaro entsprechend glücklich darüber: "Heute waren wir bei den wärmeren Temperaturen noch besser als gestern. Ich konnte sogar Dani einholen, aber nicht überholen", lautet das ermutigende Fazit Espargaros nach dem MotoGP-Rennen in Jerez. Dementsprechend ließ auch eine Kampfansage Espargaros nicht lange auf sich warten: "Ich habe hart gepusht, aber Danis Pace war noch besser. Wir liegen hier aber nicht weit hinter Honda und werden von Mal zu Mal noch besser", unterstreicht Espargaro.

Ein Eindruck, den auch Teamkollege Vinales bestätigt. Am Start fiel Vinales zwar auf Platz sieben zurück, doch in Runde sechs konnte er Andrea Dovizioso überholen und danach sogar eine minimal schnellere Pace als Espargaro gehen. Doch näher als 1,2 Sekunden kam er nicht mehr an Espargaro heran. Vinales trauert nach den jüngsten Fortschritten bei Suzuki einem besseren Ergebnis hinterher: "Das Ergebnis ist am Ende nicht schlecht. Aber es war ziemlich schwierig, da ich über die gesamte Renndistanz Probleme mit dem Grip hinten hatte. Ich trauere einem besseren Ergebnis nach. Jetzt, wo wir sehen, dass wir näher dran sein können ist es schade, dass wir das nicht schaffen."

Eine Suzuki vor einer Honda: Das soll schon bald zur Normalität werden, Foto: Suzuki
Eine Suzuki vor einer Honda: Das soll schon bald zur Normalität werden, Foto: Suzuki

Beim Jerez-Test soll Suzuki ein weiterer Sprung gelingen

Doch der Trend zeigt für die Blauen nach oben. Und beim Test am Montag soll weiter an der Performance der GSX-RR gefeilt werden. Dann kommen auch wieder die Winglets zum Einsatz, die Espargaro am Freitag im zweiten freien Training an seiner Suzuki hatte. "Morgen haben wir einen wichtigen Test, denn wir müssen uns unbedingt noch in den Beschleunigungsphasen aus den engen und langsamen Kurven verbessern", hat Espargaro bei der Fahrt hinter Pedrosa die Schwachstellen der Suzuki ausmachen können. "In den schnellen Kurven haben wir genug Grip und Power. Aber in Le Mans brauchen wir wieder die Beschleunigung."

Doch dafür benötigt die Suzuki auch in den langsamen Passagen die nötige Haftung. "Honda hat in den langsamen Kurven viel mehr Grip als wir. Bei unserem Motorrad dreht das Hinterrad in den engen Passagen beim Öffnen des Gashahns zu viel durch", fand Espargaro bei seiner Fahrt hinter Pedrosa heraus. "Der Test morgen wird sehr wichtig. Wir werden am Setup arbeiten, um hinten besseren Grip zu finden und effektiver zu sein", pflichtet ihm Vinales bei. Beseitigt man diese Schwachstelle, dann ist dem Suzuki-Duo in Frankreich noch mehr als die Plätze fünf und sechs zuzutrauen.